Amtliches Endergebnis für Mecklenburg-Vorpommern
Sellering bleibt Ministerpräsident
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Frank Wilhelm
Die SPD hat nach Auszählung aller Stimmen mit 30,6 Prozent die Landtagswahl klar gewonnen, musste gegenüber 2011 aber schwere Verluste einstecken. Der sozialdemokratische Spitzenkandidat Erwin Sellering wird damit Ministerpräsident bleiben. An zweiter Stelle folgt die AfD, die aus dem Stand 20,8 Prozent holen konnte. Ihr Wahlziel, stärkste politische Kraft zu werden, haben sie damit nicht erreicht. Dennoch konnten sie in Vorpommern erstmals drei Direktmandate erringen.
Die CDU kassierte eine bittere Niederlage und landete mit 19 Prozent nur an dritter Stelle. Rechnerisch könnte dieses Ergebnis dennoch für eine erneute große Koalition reichen. Sellering ließ bisher offen, mit wem er die nächsten fünf Jahre weiter regieren will. Die Linke verliert noch deutlicher und stellt nun mit nur noch 13,2 Prozent die kleinste Fraktion. Es ist ihr schlechtestes Endergebnis in Ostdeutschland seit 25 Jahren. Die Grünen rutschen knapp unter die 5-Prozent-Hürde und werden den Wiedereinzug in den Landtag damit nicht mehr schaffen.
Die NPD ist mit drei Prozent nach zehn Jahren nicht mehr im Landtag vertreten. Auch die FDP schafft den Einzug mit drei Prozent wieder nicht. Die Wahlbeteiligung steigerte sich leicht und liegt trotzdem bei niedrigen 61,6 Prozent. Die Zahlen stammen aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der Landeswahlleitung.
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Internationale Aufmerksamkeit
Gut 1,3 Millionen Menschen waren aufgerufen, das Parlament für die nächsten fünf Jahre zu wählen. Um die 71 Landtagsmandate bewarben sich 389 Kandidaten. Auf die Wahl in dem kleinen Bundesland schaut die ganze Welt. So berichten Teams des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera, von Channel One Russia und RIA Novosti aus Russland, von TV3 Barcelona und von der dänischen Wochenzeitung „Weekendavisen“ live aus dem Schweriner Landtag.
Zusammen mit der Wahl in Berlin, die in zwei Wochen stattfindet, gilt die Wahl als Stimmungstest für die Bundestagswahl im nächsten Jahr. Vor allem auch, weil die CDU in Mecklenburg-Vorpommern der Landesverband von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist. Der Wahlkampf wurde dominiert von bundesdeutschen Themen, insbesondere von der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin.