Naturschauspiel

Siegeszug der Raupen in MV geht weiter

Rostock / Lesedauer: 1 min

Das wird offenbar ein „Raupensommer”: Nachdem schon auf der Insel Rügen giftige Tiere beobachtet wurden, tauchen jetzt im MV weitere haarige Insekten auf. Gibt es Grund zur Vorsicht?
Veröffentlicht:08.07.2021, 11:36
Aktualisiert:06.01.2022, 21:59

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Beim Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock gehen in diesen Tagen vermehrt Anrufe wegen eingesponnener Sträucher ein. In den Gespinsten wurden zahlreiche Raupen entdeckt. Viele Anrufer fürchteten, dass es sich bei den Tieren um gefährliche Eichenprozessionsspinner handeln könnte, so eine Sprecherin.

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Das Amt gibt Entwarnung. Verursacher seien ungefährliche Raupen der Gespinstmotten. Diese sonderten die Gespinstfäden ab, um sich vor Fraßfeinden, wie Vögel, und ungünstiger Witterung zu schützen.

Keine Gefahr für Mensch und Pflanzen

In manchen Jahren komme es zu Massenvermehrungen. Dann würden ganze Pflanzen eingesponnen und komplett kahl gefressen, so die Behörde. Weder für die Gehölze, noch für Anwohner oder Spaziergänger seien diesesonderbar anmutenden Naturschauspiele eine Gefahr. Die befallenen Büsche und Bäume würden in der Regel wieder austreiben.

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Um den Garten gespinstfrei zu halten, empfiehlt das Amt, dass Kleingärtner ihre Bäume kontrollieren und sofort erste, bewohnte Nester ausschneiden und im Hausmüll entsorgen sollten. Biologische Gegenspielerseien verschiedene Nützlinge wie Raubwanzen, parasitierende Wespen und Meisen.

Sie lassen sich durch Insektenhotels, Steinhaufen und Nistkästen in die Gärten locken. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sei sinnlos. „Die Raupen werden durch das Gespinst geschützt, so dass Insektizide sie nicht erreichen”, so die Sprecherin weiter.

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