Untersuchungsausschuss

So lief das Milliardengeschäft mit Nord Stream 2

Schwerin / Lesedauer: 2 min

Jetzt soll es beim Untersuchungsausschuss zu Nord Stream 2 und Klimastiftung MV um die nackte Wahrheit gehen. Mehrere Zeugen werden befragt.
Veröffentlicht:19.01.2023, 06:36

Von:
  • Andreas Becker
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Seit dem Sommer 2022 arbeitet der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) zur Aufklärung der Vorgänge rund um die umstrittene Klimaschutzstiftung – jetzt werden erstmals Zeugen gehört. Und die werden am Freitag in öffentlicher Sitzung im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns hochkarätig sein.

Zeugen sollen zu Investitionen sprechen

Thilo Wieland, Vorstandsmitglied der Wintershall Dea AG und zuvor bei der Wintershall Holding GmbH zuständig für Nord Stream 2, und Prof. Dr. Klaus-Dieter Maubach, seit 2021 Vorstandsvorsitzender und zuvor Aufsichtsratsvorsitzender der Uniper SE, müssen dem Ausschuss Rede und Antwort stehen.

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Sebastian Ehlers, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses, weiß um die Brisanz der Zeugenaussagen. „Sowohl Wintershall als auch Uniper investierten – wie auch drei weitere westeuropäische Konzerne – jeweils knapp eine Milliarde Euro in den Bau der Ostsee-Pipeline. Es wird interessant sein, von den Zeugen zu erfahren, auf Grundlage welcher Daten und welcher Zukunftserwartungen in ihren Unternehmen entschieden wurde, so hohe Summen in dieses Projekt zu investieren”, sagte der CDU-Politiker im Vorfeld der Sitzung.

Zur Erinnerung: Uniper ist jenes Unternehmer, das viele Stadtwerke mit Gas versorgt hatte, sich beim Einkauf des Gases aber fast komplett abhängig von russischen Gas gemacht hatte. Diese Abhängigkeit trieb Uniper ins wirtschaftliche Abseits – erst musste der Staat mit Rettungsgelder in Milliardenhöhe helfen, später wurde das Unternehmen verstaatlicht.

Die Klimaschutzstiftung war mit überwiegend russischen Geld vom Landtag MV im Januar 2021 gegründet worden, um mit ihr die drohenden amerikanischen Sanktionen zu umgehen und sicherzustellen, dass die Pipeline Nord Stream 2 fertig gebaut werden konnte.

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