So trollt die SPD die Funkloch-App der CDU
Schwerin / Lesedauer: 2 min

Die CDU will alle Funklöcher in Mecklenburg-Vorpommern finden. Dafür hat die Partei eine App und eine Internetseite gestartet, bei der alle Bürger im Land die Orte eintragen können, in denen der Handy-Empfang mal wieder zu Wünschen übrig ließ. Seit dem Start vor einem Monat sind beim "Funklochmelder" nach eigenen Angaben schon knapp 10.000 Hinweise eingegangen.
Es ist sehr einfach, in der Karte ein Funkloch einzutragen. Offenbar haben sich dies nun Abgeordnete der SPD zunutze gemacht und sich auf der CDU-Karte verewigt. Wenn ein Nutzer nun auf der Karte über dem Schweriner Schloss hineinscrollt, erscheinen dort einige Meldepunkte, die die Buchstaben „S”, „P” und „D” ergeben. So schlimm dürfte die Netzabdeckung im Zentrum der Landeshauptstadt nun wirklich nicht sein!
„Rund um den Landtag sind dank der CDU und deren Funkmelder endlich die inneren Werte von Schwerin sichtbar. Sieht nach SPD aus?”, twitterte dazu der SPD-Abgeordnete Philipp da Cunha am Donnerstagmorgen mit einem Screenshot der Manipulation. Seinen Tweet hat er inzwischen aber wieder gelöscht.
"Funklochfreies Mecklenburg-Vorpommern"
Offenbar sollte das nur ein netter Scherz sein. Die SPD regiert in der Landesregierung mit der CDU zusammen. Beide Fraktionen machen sich für „ein funklochfreies Mecklenburg-Vorpommern” stark, sehen die Verantwortung dafür aber vor allem beim Bund. In einem Antrag, mit dem sich der Landtag auf seiner Sitzung am Donnerstag befasst, fordern sie die Landesregierung auf, zügig eine Bundesratsinitiative zu starten. Damit soll der Bund ermahnt werden, „seine grundgesetzliche Kompetenz” für eine „flächendeckende Versorgung mit modernen Mobilfunkstandards” einzusetzen.
Nach dem Willen von SPD und CDU soll die bevorstehende Vergabe der hochleistungsfähigen 5G-Funkfrequenzen daran geknüpft werden, dass die Versorgung in der Fläche und nicht nur der Haushalte sichergestellt wird. Wegen der dünnen Besiedelung wurden im Nordosten bislang deutlich weniger Funkmaste errichtet als in Ballungszentren. In der Folge gibt es in ländlichen Regionen viele Funklöcher.
Weitere Themen der Beratungen im Parlament sind unter anderem die Fortschreibung der Landesverfassung, die Kontroverse um die Erdgastrasse Nordstream II, die Zahl der Schulschwänzer im Land sowie die Qualität des Schulessens.