Stau im Sommer
Sorgt Swinetunnel für Verkehrskollaps auf Usedom?
Usedom / Lesedauer: 2 min

Die polnische Stadt Swinemünde plant den Bau eines Tunnels unter dem Fluss Swine. Mit dem Projekt – so die Befürchtungen auf dem deutschen Teil Usedoms – wird die Insel noch stärker durch Verkehr belastet. Verkehrsminister Christan Pegel (SPD) stellte am Freitag in der Stadt Usedom ein Gutachten vor, das die Auswirkungen einer festen Swinequerung auf den Verkehr analysiert.
Tonnage-Begrenzung für Lastwagen
Wie aus dem Gutachten des Verkehrsministeriums hervorgeht, könnte je nach Szenario vor allem der Schwerlastverkehr bis 2030 massiv ansteigen. Das Worst-Case-Szenario mit einem Schwerlastanteil von 45 Prozent träte dann ein, wenn zusätzlich zum Bau des Tunnels die Tonnage-Begrenzung für Lastwagen am Grenzübergang Garz (bislang 7,5 Tonnen) aufgehoben und die Bundesstraße 110 ausgebaut würde. Unabhängig vom Bau des Swinetunnels rechnen die Verkehrsplaner bis 2030 mit einer Zunahme des Gesamtverkehrs auf Usedom um 13 und des Schwerlastverkehrs um 32 Prozent.
Verkehrsminister Christian Pegel (SPD) sprach sich für eine Beibehaltung der Tonnage-Begrenzung aus und zeigte sich zuversichtlich, dass die Begrenzung auch europarechtlich Bestand haben werde. Eine Tonnage-Freigabe am Grenzübergang zöge einen immensen Lkw-Verkehr auf die Insel, ohne dass er zu einem Mehrwert führen würde, sagte Pegel.
Tunnel für Tagesausflügler
Bleibe der Grenzübergang für große Laster geschlossen, würden vorrangig Tagesausflügler den Tunnel nutzen. Die Verkehrszuwächse seien dann moderat. Die Gutachter erwarten laut einer Pressemitteilung des Ministeriums keine wesentlichen Veränderungen des Verkehrs auf, nach und von Usedom durch den Bau des Tunnels. Wesentliche Voraussetzung hierfür sei, dass die Begrenzung der Bundesstraße 110 auf Fahrzeuge mit einem Gewicht von maximal 7,5 Tonnen bestehen bleibe.
Empfohlen haben die Gutachter jedoch, die Knotenpunkte B 110/B 199 in Görke und B 110/B 111 in Mellenthin im Blick zu behalten. Außerdem raten sie, die B110 zwischen A20 und Anklam sowie die B199 zwischen A20 und Görke auszubauen.
Dieser Artikel wurde am Freitag, den 3. November 2017 mehrfach aktualisiert.