SPD und CDU streiten um ein Fischbrötchen
Greifswald / Lesedauer: 2 min
Bundesweit ist der 1. Mai ein Feiertag an dem es hochpolitisch zugeht – bis hin zu extremistischen Aufzügen. Auch Michael Sack, CDU-Spitzenkandidat für MV, nutzte den Tag der Arbeit für ein Statement auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Und erntete prompt heftige Kritik der SPD-Jugend.
Der Grund: Sacks eher profane Botschaft: „Heute ist nicht nur der 1. Mai, sondern auch der internationale Tag des Fischbrötchens. Euch allen ein schönes Wochenende!“ Ende der Durchsage. Dazu ein Foto des Kandidaten mit besagter Leckerei am Greifswalder Hafen. Sack, derzeit Landrat in Greifswald, will in der Stadt auch ein Direktmandat für den Landtag gewinnen.
Kein Wort zu Polizeieinsatz und Demos
Dass zeitgleich nur wenige Kilometer entfernt in der Innenstadt rund 1000 Polizisten mit Hubschrauber und Wasserwerfern im Einsatz waren, um einen Aufzug der NPD und zahlreiche Gegenveranstaltungen mit Hunderten Teilnehmern abzusichern, erwähnte der CDU-Chef nicht. Und genau das machen ihm die Sozialdemokraten nun zum Vorwurf. „So viel zum Thema Antifaschismus in der CDUMV“, schimpfte der Landesverband der Jusos MV auf Twitter und stellte ein Bild der Proteste neben Sack und sein Lachsbrötchen.
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Schützenhilfe für Sack gab es von seinen Parteifreunden aus Rostock.“Lieber ein Fischbrötchen als extremistische Gewalt von links oder rechts“, so die Reaktion des Stadtverbandes auf Twitter. Im Verlauf des Samstags kam es zu Sitzblockaden. Die NPD-Demo konnte nicht wie geplant stattfinden. Am Rande der Veranstaltungen kam es auch zu einzelnen Angriffen auf Demo-Teilnehmer und Polizisten. Das Resümee der Ordnungsmacht fiel insgesamt aber positiv aus: „Die Hansestadt Greifswald hat gezeigt, dass sie weitestgehend störungsfrei einen bunten, fröhlichen Protest organisieren kann“, hieß es im Abschlussbericht am Sonnabend.
Ärger auch in Neubrandenburg
Auch in Neubrandenburg gab es Kritik an der Abwesenheit der CDU. Die Partei hatte ihre Teilnahme am Demokratiefest auf dem Markt kurzfristig abgesagt. Den Bürgern sei nicht zu vermitteln, dass eine solche Veranstaltung – wenn auch unter strengen Auflagen – in Zeiten der Corona-Beschränkungen stattfindet, so das Argument der Christdemokraten.
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