Tourismusstart mit höheren Preisen und Personalmangel
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Erstmals seit zwei Jahren Corona-Pause kann die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern wieder regulär in die Urlaubssaison starten. Laut einer Umfrage des MV-Tourismusverbandes sieht sich eine Mehrheit der rund 300 in einer Umfrage angesprochenen Tourismus-Unternehmen gezwungen, höhere Kosten für Lebensmittel, Gas und Öl an Kunden weiterzugeben. Damit geht die Welle von Preissteigerungen weiter, die im vergangenen Jahr eingesetzt hatte. Laut Tourismusbarometer der Sparkassen waren die Preise 2021 im Durchschnitt um mindestens sechs Prozent gestiegen. Urlauber hatten gegenüber dem Nordkurier von Steigerungen um ein Drittel und mehr berichtet.
Zugleich müssen Urlauber mit Einschränkungen beim Service, mehr geschlossenen Gaststätten und reduzierten Öffnungszeiten rechnen. Die Belastung in Hotels, Freizeitbetrieben und der Gastronomie durch die akute Personalnot in Folge der hohen Zahl an Corona erkrankten Mitarbeitern sei schwerwiegend schätzte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, ein. Die Personalsituation sei vor dem Saisonstart so angespannt wie noch nie.
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Jedes zweite Unternehmen von pandemiebedingten Ausfällen betroffen
Laut Umfrage ist mehr als jedes zweite Beherbergungsunternehmen (55 Prozent) aktuell von pandemiebedingten Ausfällen betroffen. Diesen fehlen im Durchschnitt 30 Prozent der Mitarbeiter. Bei den Freizeitanbietern sind 35 Prozent der Betriebe betroffen, die einen Personalausfall in Höhe von 15 Prozent melden. Die Pandemie habe aber auch dazu geführt, dass geschätzt ein Fünftel des Personals in andere Branchen abgewandert sei. Woitendorf betonte jedoch, dass der Tourismus trotz der Belastungen durch die Pandemie weiter attraktive und zukunftsfähige Arbeitsplätze biete.
Nach den Erkenntnissen aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer war bereits im vergangenen Jahr die Gästezufriedenheit beim Urlaub in MV so stark zurückgegangen wie in keinem anderen ostdeutschen Bundesland. Hier sei es 2022 bisher nicht gelungen, den Trend umzukehren, hieß es.
Woitendorf sieht die Hotels im Land durch die weiter geltenden Regelungen zur Testpflicht nicht übermäßig benachteiligt. Da nur Ungeimpfte bei Anreise in Hotels einen tagesaktuellen Corona-Test vorweisen müssen, die Mehrheit jedoch geimpft oder genesen sei, halte er dies für eine machbare Notwendigkeit, sagte er vor Beginn des Ostergeschäfts.