Wasserschutzpolizei

Umweltverstöße auf Arbeitsplattform für LNG–Terminal

Sassnitz / Lesedauer: 2 min

Das geplante LNG–Terminal vor Rügen trifft auf starken Widerstand. Auf einer Plattform zur Vorbereitung wurden nun Umweltverstöße entdeckt.
Veröffentlicht:22.03.2023, 11:14

Von:
  • Deutsche Presse-Agentur
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Auf einer Plattform für Vorarbeiten zum geplanten LNG–Terminal vor Rügen hat die Wasserschutzpolizei eine Umweltstraftat festgestellt. Demnach wurde eine ölhaltige Flüssigkeit an Deck in einem Container gelagert und nicht wie vorgeschrieben in dafür vorgesehenen Tanks.

Die Plattform und ein dazugehöriger Schlepper seien am Dienstag in Mukran im Norden Rügens kontrolliert worden, nachdem es beim Anlegen zu Schäden an der Hafenanlage gekommen sei, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei–Inspektion Sassnitz am Mittwoch der Deutschen Presse–Agentur.

Die Halterung eines Fenders, der Schiffe bei Manövern im Hafen schützen soll, sei beschädigt worden. Dem Sprecher zufolge kontrollierten die Beamten die Papiere und technischen Gegebenheiten.

Laut einer Mitteilung der Wasserschutzpolizei wurden neben der unrechtmäßigen Lagerung ölhaltigen Bilgewassers auch fehlende Nachweise für den Umgang mit und die Behandlung von ölhaltigen Abfällen und Schiffsmüll festgestellt. Man habe Sicherheitsleistungen von mehr als 9500 Euro eingezogen. Die Ermittlungen dauerten an.

Die Plattform könne zwar weiterarbeiten, so die Wasserschutzpolizei. Allerdings müsse sich die Besatzung ab jetzt regelkonform verhalten.

Bereits am Wochenende hatte die Plattform Aufsehen erregt, nachdem sie für unangekündigte Vorarbeiten für das umstrittene Flüssigerdgas–Terminal vor Rügens Küste bei Sellin verlegt worden war.

Nach Angaben des Energiekonzerns RWE in Essen soll es sich dabei „lediglich um Erkundungsarbeiten“ handeln. Diese seien vom Wasserstraßen– und Schifffahrtsamt Ostsee genehmigt worden. RWE soll die Pläne im Auftrag der Bundesregierung umsetzen.

Vorgesehen ist die Errichtung zweier Offshore–Plattformen, an denen Spezialschiffe zur Anlandung von LNG festmachen sollen. Es wäre nach dem Mitte Januar in Lubmin offiziell gestarteten Terminal das zweite in Vorpommern.

Gegen die Pläne vor Rügen gibt es heftigen Widerstand aus den Gemeinden und der Bevölkerung. Auch aus der Landesregierung kam zuletzt Ablehnung. Von den Arbeiten am Wochenende hatte sich das Schweriner Umweltministerium überrascht gezeigt — auch Umweltschützer und Gemeindevertreter äußerten sich kritisch dazu.