Sexueller Missbrauch

Verfahren wegen Kinderpornografie in MV verdoppelt

Rostock / Lesedauer: 2 min

Die Zahl der Verfahren wegen Kinderpornografie steigt seit Jahren stetig. Für den aktuellen Anstieg gibt es zwei konkrete Gründe.
Veröffentlicht:03.12.2021, 16:16
Aktualisiert:06.01.2022, 22:25

Von:
  • Author Imagedpa
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Die Zahl der Verfahren wegen Kinderpornografie hat in Mecklenburg-Vorpommern auch in diesem Jahr stark zugenommen. Die Zahl der Straf- und Ermittlungsverfahren gegen Empfänger von Kinderpornografie sei allein in diesem Jahr um 50 Prozent gestiegen, sagte Generalstaatsanwältin Christine Busse am Freitag nach einem Besuch von Justizministerin Jacqueline Bernhardt in Rostock. Insgesamt gebe es seit Jahren eine kontinuierliche Zunahme.

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Wie die Generalstaatsanwaltschaft erläuterte, sei der besonders starke Anstieg der Verfahren in diesem Jahr auf eine Umstellung der Hinweisbearbeitung und -weiterleitung durch das Bundeskriminalamt und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) in Frankfurt zurückzuführen.

Für den Anstieg der Hinweise auf Kinderpornografie in den letzten Jahren sei laut Ansicht der Behörden hingegen das „National Center for Missing and Exploited Children” – eine US-Nichtregierungsorganisation – verantwortlich.

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Um unter anderem gegen diese gestiegene Bedrohung von Kindern im Land gewappnet zu sein, rüstet die Justiz derzeit technisch auf. Dies betreffe laut dem Justizministerium unter anderem nötige Videovernehmungs- und Konferenztechnik sowie Datenschleusen. „Mir ist die Bekämpfung von Kinderpornografie ein äußerst wichtiges Anliegen”, stellte Bernhardt fest. Technisch müsse die Justiz immer auf dem Stand der Zeit bleiben.

Neben Kinderpornografie soll laut der Justizministerin auch gegen Hasskriminalität entschieden vorgegangen werden. Um dies leisten zu können, habe auch die Gewinnung von Nachwuchs eine besondere Bedeutung. Die Justizministerin verwies hier auf die drohende Pensionierungswelle im öffentlichen Dienst.