Ehemaliger Truppenübungsplatz

Waldbrand von Lübtheen wohl durch Munition verursacht

Lübtheen / Lesedauer: 2 min

Tagelang hat ein großes Waldgebiet auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen gebrannt. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden. Jetzt scheint die Ursache für das Feuer gefunden.
Veröffentlicht:07.08.2019, 13:37

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Mehr als 3000 Einsatzkräfte haben im Juni diesen Jahres den großen Waldbrand auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Lübtheen erst nach etwa einer Woche unter Kontrolle gebracht.

Eine Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Schwerin hat darüber berichtet, was der Brandursachenermittler herausgefunden hat. Zwar könne eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung nicht sicher ausgeschlossen werden, wahrscheinlich wurde das Feuer jedoch durch Munition ausgelöst.

Phosphorhaltige Munition

Zu dem Brand am 25. Juni ist es also vermutlich „durch Umsetzung von phosphorhaltiger Munition im Zusammenhang mit den meteorologischen Bedingungen und der in diesem Gebiet vorhandenen extrem trockenen Brandlast” entstanden, schreibt die Staatsanwaltschaft. Heißt also: Die Munition im Boden hat sich durch die Hitze entzündet und da ringsum alles knochentrocken war, weitete sich das Feuer zu einem Waldbrand aus.

Der Sachverständige geht davon aus, dass die Flammen in den folgenden Tagen zwar eingedämmt, aber nicht komplett gelöscht werden konnten. Für das verheerende Feuer am 30. Juni – bei dem mehrere umliegende Dörfer evakuiert werden mussten – war dann vermutlich keine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung mehr notwendig. Stattdessen flammte der ursprüngliche Brand erneut auf.

Größter Waldbrand in der Nachkriegsgeschichte

Aus Sicherheitsgründen war kein direkter Löschangriff zur Bekämpfung des Ursprungsbrandes möglich. Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz hatte fast eine Woche gewütet. Die Löscharbeiten waren erheblich eingeschränkt, weil der Waldboden stark mit alter Munition belastet ist.

Knapp 1000 Hektar Wald wurden durch das Feuer, das als größter Waldbrand in der Nachkriegsgeschichte des Landes gilt, schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Behörden hatten zunächst Brandstiftung vermutet. Die Ermittlungen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen.