Wie Peta wirklich tickt
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Pelzträger, Jäger, Landwirte oder Angler: Die Tierrechtsorganisation Peta hat mit ihren Kampagnen bereits zahlreiche „Missetäter” ins Visier genommen. Selbst erklärtes Ziel: Durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Die Waffe von Peta ist die scharf kalkulierte öffentliche Aufregung. Bevor eine Aktion an den Start gehe, müssten vier oder fünf „Freigabehierarchien” durchlaufen werden, erklärt Edmund Haferbeck, Chef der Rechtsabteilung des in Stuttgart registrierten Vereins, das übliche Verfahren. Der Krach um Tierrechte kommt an: Erstmals sei 2018 bei Spenden die Zehn-Millionen-Grenze überschritten worden, sagt Haferbeck. Darunter befänden sich auch viele Nachlässe.
Den oft geäußerten Vorwurf, Peta Deutschland bestehe lediglich aus neun ordentlichen Mitgliedern, lässt er nicht gelten. „Sieben reichen aus”, verweist er auf das Vereinsrecht. Laut eigener Auskunft arbeiten bei Peta Deutschland derzeit 80 fest angestellte Mitarbeiter, davon 65 Vollzeit und 15 Teilzeit. „Wir sind die Organisation, die am meisten von Behörden überwacht wird und überstehen alle Prüfungen”, sagt Haferbeck.
Ins Zwielicht ist Peta immer wieder geraten: Etwa bei der Stiftung Warentest, die 2013 dem Verein „unwirtschaftliche” Arbeit attestierte. Peta, so ein weiterer Vorwurf, stelle sich nicht der Prüfung des Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), das Spendensiegel vergibt. das begründet Peta damit, dass dadurch vierstelliger Höhe eingespart werden. Kritiker weisen auf die Personalkosten von Peta: So gibt Peta laut eigenem Wirtschaftsbericht 2016/2017 von den 7,54 Millionen Euro aus Spenden und Nachlässen rund 2,37 Millionen Euro für seine Mitarbeiter aus. Peta wiederum betont, dass 87 Prozent der Spenden direkt in Aufklärungskampagnen, politische Arbeit, PR-Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit fließen – Personalkosten inklusive.
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