Aussichten
Wirtschaft in MV blickt mit Sorgen auf die Zukunft
Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Jörg Spreemann
In der Corona-Pandemie hatten Hotels, Gaststätten, Veranstalter und Teile des Handels im Nordosten schwer zu leiden – jetzt sieht auch die Industrie zwischen Müritz und Greifswalder Bodden angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine schweren Zeiten entgegen. „Eigentlich wäre jetzt die Zeit für Investitionen”, sagte Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg, bei der Vorstellung des aktuellen Konjunkturberichts für die regionale Wirtschaft. Doch die sich abzeichnenden Risiken für die Entwicklung der Unternehmen seien so groß, dass vielfach dringende Investitionen auf Eis gelegt würden.
Mehr als ein Drittel der Unternehmen rechnet mit schlechten Geschäften
Haasch spricht von einem traurigen Höchstwert, wenn 38 Prozent der Firmen laut Umfrage mit schlechteren Geschäften in den nächsten Monaten rechnen. „Energiesicherheit wird das dominierende Thema”, erklärte er. Dazu zählten neben einer zuverlässigen Versorgung auch die Höchstpreise für Strom, Gas und Kraftstoffe.
Die Auftragsbücher seien zwar gut gefüllt, allerdings würden die Unternehmen mit bisher ungekannten Kostensteigerungen bei Energie und Zulieferprodukten konfrontiert. Davon seien bis zu 85 Prozent aller Unternehmen betroffen. „Es gelingt den meisten angesichts langfristiger Verpflichtungen in Verträgen nicht, diese Zuschläge weiterzugeben”, so Haasch.