Auftrag neu vergeben

Amt Malchin sucht sich für seine Fundtiere einen neuen Partner

Malchin / Lesedauer: 3 min

Bisher hat die Tiersammelstelle von Henry Ciesilski aufgegriffene Hunde und Katzen abgeholt. Damit war das Amt ganz zufrieden. Trotzdem ist  jetzt jemand anderes zuständig.
Veröffentlicht:20.04.2023, 19:03

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
Artikel teilen:

Ob an der Ziegelei oder an Neukalens Reeperbahn — wo immer im Peenestadtgebiet eine entlaufene oder ausgesetzte Katze aufgegriffen wurde, der Stubentiger durfte auf gar keinen Fall im Katzenhaus am Rande der Stadt abgegeben werden. Dabei handelt es sich doch um ein ausgesprochen komfortables „Samtpfoten–Hotel“. Dass Neukalens Katzen hier draußen bleiben mussten, hatte bisher einen einfachen verwaltungstechnischen Grund. Das Amt Malchin hatte für seine Fundtiere einen Vertrag mit der Tiersammelstelle von Henry Ciesilski in Schönfeld, das Katzenhaus gehört hingegen dem Tierschutzverein Demmin. Die miauenden Ausreißer gingen ebenso wie frei herumlaufende Hunde also in die Obhut Ciesilskis.

Zuständig für Katzen aus Dargun, aber nicht aus Neukalen? 

Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei. „Wir dürfen unsere Katzen jetzt hier bei uns in Neukalen unterbringen und vielleicht auch die Hunde“, gab Neukalens Bürgermeister Rico Zoschke (CDU) jüngst vor seinen Stadtvertretern bekannt. In Neukalen hielt sich das Verständnis darüber auch in Grenzen, dass das Katzenhaus an der alten Ziegelei zwar Miezen aus Dargun, aber eben nicht aus Neukalen annehmen darf.

Mit Service zufrieden

Tatsächlich ist das gesamte Amt Malchin bei der Verwahrung von Fundtieren mittlerweile zum Demminer Tierschutzverein gewechselt, wie Verwaltungs–Chef und Malchins Bürgermeister Axel Müller (CDU) bestätigt. Das habe nun aber nichts damit zu tun, dass man in Malchin und Umland mit dem bisherigen Vertragspartner Henry Ciesilski nicht zufrieden gewesen sei. Ganz im Gegenteil. „Wir wären sogar gern bei ihm geblieben. Sein Service war einfach besser. Er war rund um die Uhr und auch an den Wochenenden für uns erreichbar und hat die Tiere dann abgeholt“, berichtet Axel Müller. Dazu sei der Tierschutzverein jetzt nicht in der Lage.

Fundtiere können gebracht werden

Warum aber hat sich das Amt dann von Ciesilski getrennt? Es habe gesundheitliche Probleme gegeben, berichtet Axel Müller.

Die Vorsitzende des Demminer Tierschutzvereins Kerstin Lenz bestätigt derweil, dass Fundtiere des Nachts nicht abgeholt werden können, sondern — wenn es keine andere Möglichkeit gibt — dann gebracht werden müssten. Das funktioniere in anderen Bereichen auch ganz gut. Zum Beispiel in Stavenhagen. Die Stadt könne sich darauf verlassen, dass die Tiere stets zuverlässig versorgt werden, hatte Bürgermeister Stefan Guzu unlängst eingeschätzt und sprach beim Vertrag zwischen Reuterstadt und Tierschutzverein von „gut investiertem Geld“.

Als Fundtiere gelten übrigens nach einer neuen Verwaltungsvorschrift aus dem Jahr 2020 längst nicht mehr nur Hunde oder Katzen, sondern nunmehr alle Tiere, die üblicherweise vom Menschen gehalten werden und die nicht den hier sonst lebenden Wildtieren zuzurechnen sind, wie es in der Vorschrift heißt.