Unfallermittlungen
Anwälte hinterfragen Gutachten zu Todesfahrt
Malchin / Lesedauer: 1 min

Torsten Bengelsdorf
Der immer noch nicht aufgeklärte tödliche Unfall an den Weihnachtsfeiertagen des vergangenen Jahres in Malchin hat erneut die Landespolitik beschäftigt. Dafür hat der AfD-Landtagsabgeordnete Enrico Schult bei einer regulären Befragung der Landesregierung gesorgt, bei der er erneut den schleppenden Verlauf der Ermittlungen ansprach. Als Grund für die Verzögerungen habe Innenminister Christian Pegel (SPD) nun vor allem die Gutachten angegeben, die von der Verteidigung der beschuldigten Autofahrerin infrage gestellt worden seien, berichtete Schult.
Stau bei Bearbeitung von Handydaten?
Als beschuldigt wird eine zum Unfallzeitpunkt 21-jährige Autofahrerin geführt, die am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages bei der Fahrt durch Malchin lediglich einen lauten Knall gehört haben will. Erst am nächsten Morgen entdeckte ein Spaziergänger die Leiche einer jungen Frau neben der Bundesstraße. Die Polizei sicherte Spuren eines Unfalls. Die 23-Jährige war von einem Auto erfasst und getötet worden. Doch das Unfallfahrzeug war zunächst verschwunden. Erst am Abend meldete sich die 21-Jährige bei der Polizei in Neubrandenburg.
Auch die Staatsanwaltschaft hatte im Oktober davon gesprochen, dass die Anwälte beider Seiten noch Nachfragen zum Unfallgutachten haben, die so umfangreich seien, dass noch ergänzende Gutachten erstellt werden müssten.
Als Hauptgrund für die immer noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen hatte die Staatsanwaltschaft im Oktober die noch immer ausstehende Auswertung der Handy-Daten genannt und von einem „riesigen Bearbeitungsrückstau“ bei der Auswertung von Mobiltelefonen gesprochen. Das wiederum wollte offenbar das Landeskriminalamt nicht auf sich sitzen lassen und schickte einen Tag, nachdem der Nordkurier über die schleppenden Ermittlungen berichtet hatte, eine Sicherungskopie der Handy-Untersuchung an die Staatsanwaltschaft. Die ist derweil nach eigener Auskunft noch mit der weiteren Auswertung der Daten beschäftigt.