Auch Napoleons Hengst wird die Nase geputzt
Ivenack / Lesedauer: 2 min

Der Vollbluthengst Herodot ist wohl die größte Berühmtheit, die der Marstall von Ivenack zu bieten hat. In dem gräflichen Gestüt wurde er 1794 geboren und groß gezogen. Später ließ ihn Napoleon holen und soll ihn vor Moskau und auch in Paris geritten haben. Heute erinnert nur noch eine Pferdekopf-Büste über dem Eingangstor zum Marstall an den berühmten Hengst.
Doch auch diese Büste des Apfelschimmels wird Bestandteil der Sanierungsarbeiten am Marstall sein, wie Architekt Gerald Kühn-von Kaehne bei der Bauanlaufberatung erläuterte. Ein Restaurator werde zuerst ein Gutachten über den Zustand der Kopfes anfertigen. Man vereinbarte, den Kopf erst einmal einzuhausen, um ihn vor Beschädigungen bei den anstehenden Bauarbeiten zu schützen.
Schwere Schäden am Holz
Am Montag werden die Dachdecker und Zimmerleute am etwa 1770 erbauten Marstall beginnen. Alte und verbrauchte Betondachsteine müssen heruntergenommen werden, damit die Zimmerleute die Schäden an den Dachkanten reparieren können.
Am schlimmsten sei der Zustand der Balken aber am Übergang zwischen dem Mittelteil des Marstalls und der dahinter liegenden Reithalle, erläuterte der Architekt. Deswegen ist auch im Inneren der Reithalle ein Gerüst aufgestellt worden. Die Arbeiten werden wohl bis zum Sommer andauern, schätzte der Architekt.
Pferdeboxen müssen weichen
Im Spätsommer und Herbst solle es im Inneren des Gebäudes losgehen. Denn der gemeindeeigene Mittelteil des Marstalls soll sich zum Sitz des Forstamts Stavenhagen verwandeln, das seine Büros derzeit noch in einem Eigenheim in Gielow hat.
Dazu müssen die alten Pferdeboxen herausgerissen werden. Neue Wände müssen gezogen werden, damit Büros, eine Küche und Toiletten für die Forstleute entstehen können.
Drei Jahre Bauzeit
„Ich bin wahnsinnig froh, dass es nun endlich losgeht”, sagte Bürgermeister Stefan Guzu. Seit vier Jahren habe er versucht, eine Lösung für den einstigen Marstall der Grafen von Plessen zu finden.
Alles in allem werden die Baukosten bei etwa zwei Millionen Euro liegen. „Bis zum Abschluss der Arbeiten könnte es bis zu drei Jahren dauern”, sagte Gerald Kühn-von Kaehne.