Aus dem Studio Malchin wird ein „Mediatop”
Malchin / Lesedauer: 3 min

Wenn Jan Tessin auf die letzten 19 Jahre zurückschaut, hat sich in seinem Offen Kanal und Bürgersender in Malchin einiges geändert. Jetzt ändert sich auch der Name. Aus dem Studio wird Mediatop Malchin. Nachdem es in den letzten Jahren nicht nur inhaltliche, sondern auch technische Neuerungen gab und sich der Bürgersender längst zu einem Medienkompetenzzentrum entwickelt habe, soll diese Veränderung nun auch im Namen sichtbar werden. Am Montag (24. Oktober) ist das Studio von der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern feierlich neu eröffnet worden. Das Wort Mediatop sei dabei eine Mischung aus den Wörtern „Medium/Medien“ und „Biotop“ – ein Mediatop sei somit ein geschützter Raum zum Lernen über Medien und mit Medien, ein Raum zum Ausprobieren, Produzieren und Reflektieren, sagte René Dettmann von der Medienanstalt.
Neuer Name trifft Kern der Arbeit
Der neue Name treffe den Kern seiner Arbeit, meinte Tessin. Denn der Bürgersender sei inzwischen mehr als Radio. Seit anderthalb Jahren gebe er auch Medienkurse für Klassen und Schüler, aber auch für Erwachsene. Diese sollen Einstieg in die Medienwelt bieten, klassische Medien mit digitalen verknüpfen, aber auch auf Gefahren im Internet hinweisen. Von Podcast und Hörbücher aufnehmen bis Artikel für die Zeitung schreiben, gestalte sich die Mischung. Dabei werde sich auch mit den Auswirkungen der Medien auf den Alltag auseinandergesetzt. Der Sender bleibe aber weiterhin Plattform für die regionale Öffentlichkeit. Diese will auch Bürgermeister Axel Müller (CDU) stärker nutzen und regte an, mehr mit Jan Tessin zusammenzuarbeiten. Das halte er für eine gute Chance, auch Leute über den Nordkurier und Generalanzeiger hinaus zu erreichen, wenn es um aktuelle Probleme in der Stadt gehe. So wünsche er sich, dass die Interviews mit ihm nicht nur ein- bis zweimal im Jahr geführt werden sollten, sondern regelmäßiger.
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Kleinster Standort der Offenen Kanäle
Der Sender sei eine beliebte Alternative zu gängigen Radiosendern, weil er fokussiert aus der Region berichte. Malchin sei neben Neubrandenburg, Rostock, Greifswald und Schwerin der kleinste Standort der Offenen Kanäle. Er würde sich freuen, wenn dieser auch in der Stadt ansässig bleibt und nicht irgendwo in MV verschwindet, so Müller. Seinen Sitz behält Mediatop im Stadtmuseum. Im nächsten Jahr feiert das Studio sein 20-jähriges Bestehen. Jan Tessin hat den Sender mit aufgebaut und ist seit einigen Jahren Alleinkämpfer. Gegenwärtig wird sein Domizil für den runden Geburtstag aufgemöbelt. Zur Zeit laufen Sanierungsarbeiten im Gebäude. Die Damentoilette werde hergerichtet, zudem sollen die Wände in den Räumen gestrichen werden. Der Sitz in der alten Stadtmühle habe Charme, meinte René Dettmann. Malchin sei der vierte Standort, der offiziell zu Mediatop umbenannt wurde. Bundesweit gebe es 130 Bürgermedien.