Katzenhaus in Quarantäne
Aus Müll gerettete Kitten bringen tödliches Virus ins Katzenhaus
Neukalen / Lesedauer: 2 min

Kirsten Gehrke
Der Auslöser waren vier kleine „Würmchen“, die in einem Papiercontainer in Stavenhagen von aufmerksamen Anwohnern gefunden wurden, einfach im Müll entsorgt. Frisch geboren, noch nass und mit Nabelschnur waren die Kitten in der vergangenen Woche schreiend entdeckt worden — in Zellophan eingewickelt in einer Papiertüte.
Ihre Aufnahme im Katzenhaus Neukalen hat jetzt fatale Folgen. Die Kätzchen haben die Viruskrankheit Parvovirose ins Tierheim geschleppt, die hochansteckend ist. Deshalb kann das Katzenhaus voraussichtlich drei Wochen keine Tiere aufnehmen und Stubentiger in ein neues Zuhause schicken.
Fundtiere an der Tiersuche gestorben
Wie Kerstin Lenz, Vorsitzende Tierschutzvereins Demmin, sagte, seien die Kitten auf den für Welpen gefährlichen Virus getestet worden, hatten Durchfall und waren sehr schlapp. Innerhalb von zwei Tagen seien die Tiere an der Katzenseuche gestorben, sie hatten keine Chance zu überleben. Ohne Muttermilch an den ersten Tagen sei ihr Immunsystem zu schwach gewesen. Sie hatten einen schlechten Start ins Leben. Normalerweise werden Kitten geimpft.

Das Virus hat sich inzwischen in allen Zimmern des Katzenhauses ausgebreitet, so Lenz. Jedoch seien in der Einrichtung alle Tiere geimpft und werden beobachtet. Die Quarantäne sei streng. Deshalb bleibt das Tierheim für den Publikumsverkehr geschlossen. Zuletzt hatte der Tierschutzverein vor drei, vier Jahren mit der Katzenseuche zu kämpfen, die für ungeimpfte Tiere eine tödliche Gefahr ist.