Trotz Netzkanone

Ausgebüxtes Känguru entkommt selbst Wildtierrettern

Wattmannshagen / Lesedauer: 3 min

Das bei Teterow frei herumhüpfende Kleinkänguru Jumper ließ sich auch mit einer Netzkanone nicht einfangen. Nun werden weitere Methoden in Betracht gezogen. Doch wo ist das Tier?
Veröffentlicht:14.03.2022, 19:40
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Von:
  • Author ImageNadine Schuldt
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Peter Koerner war schon ganz dicht dran. Viermal hatte er am Freitag Sichtkontakt zu Jumper, dem weggelaufenen Kleinkänguru aus Wattmannshagen. Peter Koerner ist Wildtierretter bei dem Güstrower Verein „Notruf für wilde Tiere“ und unterstützte in den vergangenen Tagen Känguru-Besitzer Michael Nüchter bei den Einfang-Versuchen des Tieres. Ein Revierförster hatte das Tier am Freitag am Straßenrand im Krassower Wald bei Wattmannshagen entdeckt. Dort in der Nähe hielt sich das Tier den ganzen Tag auf.

Känguru schüttelt Fangnetz ab

Um es einfangen zu können, brachte Peter Koerner sogar eine Netzkanone mit. Der Wildtierretter habe Jumper sogar mit der Kanone getroffen, sodass sich das Netz über das Tier ausbreiten konnte, erzählt Michael Nüchter. Allerdings habe sich Jumper nicht im Netz verheddert. Im Gegenteil. Wie der Besitzer erklärt, konnte sich das Kleinkänguru daraus sogar frei schütteln und wieder in den Wald laufen. Auch ein zweiter Einfang-Versuch misslang. Wie Peter Koerner erzählte, hatte er zu Jumper noch zwei weitere Male Sichtkontakt. „Es ist schwer das Kleinkänguru einzufangen, weil es schnell ist und Ausdauer hat“, erläutert der Wildtierretter. Ohne weitere Hilfsmittel ist das Tier nicht einzufangen.

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Das Kleinkänguru, bei dem es sich um ein Wallaby handelt, ist vor etwa drei Wochen nach einem Sturm aus seinem beschädigten Gehege in Wattmannshagen weggelaufen. Sein Sohn „Herr Schröder“ blieb jedoch in dem Gehege. Danach hielt sich das Kleinkänguru im Wald zwischen den Nachbarorten Roggow und Krassow auf und wurde auch immer mal wieder auf einigen Höfen gesehen, wie der aus Roggow stammende Jäger Heiko Harder erklärte.

Tier seit Einfang-Versuch verschwunden

Doch seit dem Wochenende gibt es keinen Anhaltspunkt, wo sich das Kleinkänguru aufhalten könnte. Wie Besitzer Michael Nüchter erklärte, sei Peter Koerner sogar mit vier weiteren Helfern angerückt, um zusammen für mehrere Stunden im Krassower Wald nach Jumper suchen zu können. Doch von dem Tier fehle jede Spur. „Es hat sich nach der Aktion am Freitag wohl erst einmal zurückgezogen“, vermutet Nüchter. Man müsse nun warten, bis wieder Sichtkontakt hergestellt sei. Es gebe Leute im Dorf, die ihn benachrichtigten, sobald sie Jumper sähen.

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Michael Nüchter macht sich derweil Gedanken, wie es gelingen könnte, Jumper das nächste Mal tatsächlich einzufangen. So wird unter anderem in Betracht gezogen, ein Betäubungsgewehr oder -blasrohr zu verwenden. „Wir überlegen auch, ob wir eine Lebendfalle installieren“, schildert Michael Nüchter eine zweite Variante. Dass Jumper recht bald gefunden werde, sei auch für seinen Sohn „Herr Schröder“ wichtig. Er sei viel im Stall, liege herum. „Ihm fehlt Jumper“, sagt Michael Nüchter.

Wer Jumper gesehen hat, kann sich bei Michael Nüchter unter 0151 57621394 melden.