Startklar
Bahnbelag in Speedway-Arena von Teterow ist wieder flott
Teterow / Lesedauer: 3 min

Nadine Schuldt
„Es ist wie Autobahnfahren“, beschreibt Patricia Erhart das Fahrgefühl in der Teterower Bergring-Arena. Die 18-Jährige drehte am Wochenende viele Runden in der Arena. Die Motorsportlerin bereitete sich damit nicht nur auf den nächsten Wettkampf, die German Speedway Masters an diesem Freitag, vor, sondern testete gleich auch noch den neuen Bahnbelag in der Arena.
Den hatten die Verantwortlichen vom MC Bergring Teterow Mitte Juli aufwändig erneuert. Diese Generalüberholung war dringend nötig. Schließlich war der MC Bergring in den vergangenen Monaten mehrfach für die Bahn kritisiert worden. Immer wieder monierten Fahrer – unter anderem auch Fahrer des Grand-Prix zu Pfingsten – Rillen und mitunter auch Löcher in dem Belag. „Die Bindung des Bahnbelages fing in der Mitte des Grand-Prix-Rennens an, sich aufzulösen“, beschreibt Kai Firniß, Sportleiter beim MC Bergring Teterow, das Problem. Dadurch entstünden die häufig kritisierten Rillen.
Makel der Vergangenheit ausmerzen
Doch der Kritik stelle man sich jetzt und versuche, sich nun positiv zu präsentieren, erläutert der Teterower Rennfahrer Ronny Stüdemann. Der MC Bergring solle ein Club werden, mit dem sich die Leute identifizieren können. „Wir wollen die Makel der Vergangenheit ausmerzen“, erklärt der 43-Jährige, der sich auch stark in dem Verein engagiert. Und da gehöre es eben auch dazu, die Bahn neu zu präparieren.
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„Wir haben zusätzlichen Bahnbelag auffahren lassen und auch noch ein zusätzliches Bindemittel hinzu gefügt“, erläutert Firniß die Arbeiten, die mehrere Tage dauerten. Allerdings gebe es kein Patentrezept für einen optimalen Bahnbelag. Man müsse sich an die optimale Mischung Schritt für Schritt heran tasten, meint Firniß. Mit einem sogenanten Wegefräser habe man das Material aufgenommen und durchgemengt, damit eine gute Durchmischung entstehe. Doch damit nicht genug. In Vorbereitung auf die German Speedway Masters musste die Bahn jeden Tag feucht gehalten werden. „An heißen Tagen verbrauchen wir viele tausend Liter“, hebt Firniß hervor.
Erster Stresstest hat stattgefunden
Am Wochenende wurde der neue Belag nun einem ersten Stresstest unterzogen. Neben Patricia Erhart haben auch andere Fahrer wie Lukas Wegner den Belag für gut befunden. „Er fährt sich besser als vor einem Jahr“, sagt der 20-Jährige. Der Belag sei nun griffiger, anspruchsvoller zu fahren, ergänzt Patricia Erhart. Am Sonnabend sei er nahezu perfekt gewesen, am Sonntag habe es dann ein paar oberflächliche Rillen gegeben, ergänzt die aus München stammende Motorsportlerin, die bereits seit einem Jahr für den Teterower Verein startet. „Das sind Abriebspuren, die ganz normal sind, wenn die Bahn viel benutzt wird“, erläutert Kai Firniß. Allerdings habe man am Wochenende den Belag am Sonnabend etwas härter und am Sonntag locker-griffig präpariert, um verschiedene Renn-Szenarien zu simulieren, erklärt Stüdemann.
Von allen Fahrern – am Wochenende drehten weit über 20 Motorsportler ihre Runden in der Bergring-Arena – habe es nur positives Feedback zum neuen Bahnbelag gegeben. Wie hoch die Kosten dafür sind, könne er nicht sagen. „Es gab eine hohe Sponsorleistung und viel ehrenamtliche Hilfe“, sagt Firniß. Er blickt nun nach vorne. So sei man auf die German Speedway Masters gut vorbereitet. Doch damit am Freitag alles reibungslos verläuft, werden die Jungs vom Bahndienst noch viel arbeiten und wässern müssen. „Wir geben alles, damit die Veranstaltung bestmöglich abläuft.“