Mehr als 100 Jahre alt
Naturfreunde entsetzt – warum wurden diese Eichen gefällt?
Teterow / Lesedauer: 2 min

Nadine Schuldt
Barbara Schilling ist besorgt. Am Landweg in Richtung Glasow wurden vor Kurzem drei Eichen gefällt. Das Areal liegt am Rand des Panstorfer Forstes. Schilling, die einst in Niendorf an diesem Landweg lebte, sowie weitere Baumfreunde bedauern, dass die 130 bis 140 Jahre alten grünen Riesen nun weichen mussten. Denn noch im vergangenen Jahr hatte Revierförster Lars Wiechmann erklärt, dass die Eichen vital seien und nicht so schnell absterben werden.
Handlungsbedarf wegen Totholz und Pilz
Doch nun schien Gefahr im Verzug. Laut Wiechmann habe sich in den Baumkronen ein erheblicher Anteil von Totholz befunden. An einer Eiche habe sich zudem am Stamm ein Pilz befunden, erläuterte er. Deshalb wurde die Verkehrssicherung vorgenommen, erklärte er. Sprich: Die Bäume wurden gefällt.
Die Baumfreunde können diesen Punkt nur schwer akzeptieren. Sie befürchten, dass künftig noch mehr Bäume weichen müssen. Schließlich standen an dem Landweg mal zwölf alte Eichen. Auch im Waldstück hinter dem Panstorfer Forst stehen alte Eichen, deren Anzahl laut Barbara Schilling von 90 im Jahr 2020 auf aktuell um die 40 Exemplare gesunken sei. „Wir lieben diese Eichen, die allen Wetterextremen der letzten Jahre zum Trotz nichts von ihrer Vitalität und Schönheit eingebüßt haben und wir sehen die Eichen lieber stehend als abgeholzt“, warb sie auch bei Ralf Hecker für eine Schonung der Bäume.
Viele junge Eichen gepflanzt
Der Leiter des Forstamtes Stavenhagen verwies darauf, dass die Verkehrssicherung nur auf die öffentlichen Wege begrenzt ist. Er gehe davon aus, dass die Bäume, die noch an dem besagten Standort stehen, dort auch noch lange bleiben werden. Für den Panstorfer Forst könne er das nicht garantieren. Für das Waldgebiet gebe es einen Wirtschaftsplan und der sehe eine Durchforstung des Bestandes vor, erklärte er. Soll heißen: Aus pflegerischen Gründen werden immer mal wieder etwa 100 Jahre alte Eichen entnommen, damit jüngere Exemplare ihre Krone ausbilden und stabil wachsen können. Zudem werden Eichen auch aus wirtschaftlichen Gründen gefällt, so Ralf Hecker, der zugleich auch auf Neu-Anpflanzungen hinwwies. So seien auf einer Fläche in dem Revier vor einiger Zeit 10 000 junge Eichen gepflanzt worden.