B104
Baustellen-Ärger – Nagelneuer Asphalt bildet plötzlich Blasen
Malchin / Lesedauer: 3 min

Torsten Bengelsdorf
Auf der frisch asphaltierten Bundesstraße 104 zwischen Malchin und Stavenhagen rollt der Verkehr nun wieder ohne größere Einschränkungen. Auch die Tempo 70–Schilder und das Überholverbot sind seit Mittwoch abgebaut. Autofahrer treffen allerdings noch bis Ende des Monats auf sogenannte Tagesbaustellen an der Strecke, weil etwa noch weitere Schutzplanken am Straßenrand errichtet werden, auch müssen an einigen Stellen noch Markierungsarbeiten nachgeholt werden.
Asphalt–Panne auf der sanierten Straße
Einigen Autofahrern ist in den vergangenen Tagen allerdings aufgefallen, dass an manchen Stellen auf der neuen Fahrbahn wohl etwas nicht stimmt. In der Asphaltschicht seien deutlich Blasen zu erkennen, heißt es immer wieder. Betroffen seien vor allem die ersten Kilometer von Stavenhagen auf der Fahrspur Richtung Malchin.
Alarmiert ist inzwischen auch das Straßenbauamt, das dieser Tage ausrückte, um die Schäden zu dokumentieren. Immerhin ist es gerade ein paar Wochen her, dass die Bundesstraße unter Vollsperrung saniert worden war. Doch wie kommt es nun zu diesen Aufwölbungen im neuen Belag?
Blasen geben Rätsel auf
Was da genau zwischen den Asphaltschichten passiert, das habe noch nicht zweifelsfrei belegt werden können, heißt es auf Anfrage des Nordkurier aus dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr. „Alle drei bis vier Jahre gibt es bei Fahrbahnerneuerungen eine Maßnahme, die diesbezüglich auffällig ist“, erklärt der Sprecher des Landesamtes Michael Friedrich. Theoretisch läuft das so ab: Zwischen den Asphaltschichten eingeschlossenes Wasser dehne sich durch hohe Außentemperaturen an den schwächsten Stellen aus. Durch die sehr hohe Verdichtung des Asphalts finde das Wasser aber keine Hohlräume oder Poren, durch die es entweichen könnte. „Es entstehen die Blasen beziehungsweise Aufwölbungen in der Asphaltdeckschicht“, beschreibt Friedrich den Prozess.
Ist das wechselhafte Wetter schuld?
Tatsächlich hatte es während des Straßenbaus auf der B 104 des Öfteren geregnet, so dass durchaus Wasser zwischen die Asphaltschichten gelangt sein kann. Als die Temperaturen jetzt im September noch einmal auf 30 Grad hochgingen, wurde der Asphalt richtig heiß und das Wasser suchte einen Ausweg.
Die Blasen im Asphalt haben eine Höhe von bis zu zehn Zentimetern und waren im Durchmesser bis zu 20 Zentimeter groß. Ausgebessert werden müsse die neue Fahrbahndecke deshalb nun allerdings noch nicht, hieß es. Gebrauchstauglichkeit und die Verkehrssicherheit der Straße seien nicht beeinträchtigt, versichert der Sprecher des Landesamtes. In den meisten Fällen würden die Blasen wieder von allein verschwinden — auch weil ja die Fahrzeuge darüber rollen. Für Autofahrer bestehe insofern keine Gefahr. Anders könnte es allerdings für Zweiradfahrer aussehen, die ja in der Regel in der Mitte der Fahrbahn und damit nicht auf den Rollspuren der Autos unterwegs sind. Sollten die Aufblähungen zu groß werden, könnten die Blasen angebohrt werden, damit der Wasserdampf entweichen könne. Auch wäre es möglich, Warnschilder aufzustellen. Soweit ist es auf der B 104 zwischen Stavenhagen und Malchin aber noch nicht. Verkehrseinschränkungen seien hier nicht erforderlich, schätzte das Landesamt am Freitag ein.