Berufsmesse
Berufsmesse zeigt den Trend von Bewerbungen
Stavenhagen / Lesedauer: 2 min

Kirsten Gehrke
Mit der Berufsmesse am Mittwoch in Stavenhagen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) startete die Reuterstadt eine Werbekampagne, um angehende Ärzte und Zahnärzte in die Region zu locken. So will sie Absolventen dabei helfen, den Traum vom Medizinstudium zu verwirklichen.
Eine im Frühjahr vorgestellte Idee wird damit konkreter. Denn die Stadt hat inzwischen mit der Universität Cluj-Napoca in Rumänien eine Kooperation abgeschlossen, wo Abiturienten auch ohne Numerus clausus Medizin studieren können. Die Kommune will für junge Leute mit einem Regional-Stipendium die Studiengebühren von jährlich 8000 Euro übernehmen. Hintergrund ist der drohende Ärztemangel nicht nur im Amtsbereich.
Hilfe bei der Suche nach Praxisräumen
In einem druckfrischen Flyer mit einem Kurzporträt der Stadt verspricht sie zudem, ausgebildeten Medizinern bei der Suche nach Praxisräumen, Wohnungen, Baugrundstücken oder Kitaplätzen zu unterstützen. Diese Faltprospekte sollen jetzt unter anderem an den Universitäten Greifswald und Rostock und bei der Ärztekammer ausgelegt werden. Erstmals haben Besucher der Berufsmesse diese in die Hände bekommen.
Insgesamt 34 Unternehmen stellten sich und ihre verschiedenen Berufe vor. Vom Landwirt, Brauer und Tiefbauer bis hin zum Chemielaboranten, Elektroniker oder Lebensmitteltechniker waren Fachrichtungen dabei. Krankenhäuser aus Demmin und Neubrandenburg sowie das DRK warben für medizinische Berufe.
Ausgewichen in die kleinere Halle
Nach 2019 war es die erste Berufsmesse, die in Stavenhagen wieder stattfinden konnte. Erst Corona, dann sorgte nach einem Wasserschaden die gesperrte Zweifelder-Turnhalle als Veranstaltungsort für eine Zwangspause. Weil die Halle noch immer geschlossen ist, musste die Messe in die kleine Sporthalle in der Straße des Friedens ausweichen. Denn noch einmal wollte die Stadt diese nicht ausfallen lassen. Zu wichtig sei die Berufsorientierung für Schüler, hieß es. Die Unternehmen bräuchten dringend Nachwuchs und suchten Lehrlinge. So arrangierte man sich auf engstem Raum und baute auf kleiner Fläche attraktiv gestaltete Stände auf.
Eines haben die Unternehmer in diesem Jahr festgestellt. Der Trend der Bewerbungen von Schülern gehe zu „Last Minute“ hin. In Betrieben, die im Mai und Juni noch keine Bewerber auf Lehrstellen hatten, bewarben sich Interessenten erst im Sommer kurz vor Ausbildungsstart, sagte Lisa Ruschin, Wirtschaftsförderin beim Regionalen Unternehmensnetzwerk RUN. Zudem würden sich immer mehr für ein Duales Studium interessieren. Nach Malchin, Dargun und Demmin war Stavenhagen die letzte Berufsmesse in der Region.