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Stadtentwicklung

Braucht Teterow doch einen City-Manager?

Teterow / Lesedauer: 3 min

In Teterow bringt die Interessengemeinschaft Innenstadt wieder eine Personalie ins Spiel.
Veröffentlicht:11.10.2021, 06:47

Von:
  • Simone Pagenkopf
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Macht Demmin es den Teterowern jetzt vor? Ab November übernimmt eine junge Frau aus Behren-Lübchin die in der Hansestadt neu geschaffene Stabsstelle für Tourismus, Wirtschaftsförderung und Marketing. In der Bergringstadt hatte die Interessengemeinschaft Innenstadt schon vor fünf Jahren angeregt, einen Fonds über 100.000 Euro für ein City-Management aufzulegen und sich dafür Unterstützung bei umsatzstarken Firmen sowie durch Fördermittel zu holen. „Damit sind wir ziemlich abgeblitzt“, erinnert der Teterower Buchhändler Frank Steffen.

Vorschlag wieder auf dem Tisch

Im Fachausschuss für Wirtschaftsförderung, der sich diesmal in der Buchhandlung traf, kam das Thema City-Management aber wieder auf den Tisch. „Wir müssen jemanden haben, der alles koordiniert, der sich verantwortlich fühlt“, bekräftigten Frank Steffen und Ronny Kinne von der Interessengemeinschaft Innenstadt. Und zwar mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung, auf die Entwicklung der Innenstadt, auf Kultur. Sie merkten auch an, dass das nicht einfach ein Verwaltungsjob sei, sondern auch Kompetenzen brauche. Und machten genauso deutlich: „Man schafft das nicht nebenbei.“

Konzept für das Kulturhaus wird gesucht

Der neuerliche Vorstoß hat verschiedene Gründe. Da ist die Suche nach einem Konzept für das Kulturhaus, das erhalten werden müsse. Was die Debatte um einen Umzug der Tourist-Information dorthin betrifft, kann Frank Steffen aber nur appellieren: Lasst die Tourist-Info in der Innenstadt, wir brauchen Touristen hier! Da geht es aber auch um die altersbedingte Nachfolge in Geschäften. „Wir sehen, dass Teterow bei Kunden immer noch gut ankommt. Aber ich werde auch mal zu tun haben, jemanden zu finden, der hier weitermacht. Wir stocken jetzt arbeitskräftemäßig wieder auf. Aber wir müssen was für die Innenstadt machen. Die Leute können sich ja heute aussuchen, wohin sie gehen. Wir brauchen das Umfeld. Wohnung, Kita-Platz, Kultur-Angebote und eine intakte Innenstadt“, so Frank Steffen. Viel Geld sei immerhin gerade in das neue Informations- und Leitsystem geflossen. Nur: „Wenn wir hier nichts machen, fehlt die Basis“, meint er.

Ideen in verschiedenen Arbeitsgruppen entwickelt

Dabei gäbe es seit einigen Jahren einen Maßnahmekatalog, so Ronny Kinne. Der sei entstanden, nachdem sich die Stadt Professor Henning Bomberg von der Uni Rostock als Experten für ländliche Räume an die Seite geholt hatte und in verschiedenen Arbeitsgruppen Ideen entwickelt wurden, um der Verödung der Innenstadt entgegen zu wirken. „An der Umsetzung scheiterte es dann“, sagt Ronny Kinne.

Der Wirtschaftsförderausschuss will sich das Papier jetzt wieder vornehmen. Gerade auch mit Blick auf die anstehende Haushaltsplanung für 2022. Ob dann auch ein City-Manager für Teterow noch mal auf den Prüfstand kommt, wird sich zeigen. Personell steht die Stadtverwaltung ohnehin vor Herausforderungen, sind doch in diesem und nächstem Jahr vier Amtsleiterposten neu zu besetzen.