Beschluss

Citymanager soll Schwung in Teterows Innenstadt bringen

Teterow / Lesedauer: 3 min

Die Stadt Teterow bemüht sich jetzt um Fördermittel, um die Stelle eines Citymanagers für achtzehn Monate zu finanzieren – trotz einiger Zweifel unter den Stadtpolitikern.
Veröffentlicht:29.10.2021, 20:06

Von:
  • Thomas Koch
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In der Stadtvertretung ist es schon seit Jahren ein immer wieder diskutiertes Thema. Zählbares herausgekommen ist dabei aber bislang nichts. Es geht um die Frage, ob Teterow einen sogenannten „Citymanager“ braucht, einen Mitarbeiter, der sich um die Organisation von kulturellen Veranstaltungen kümmert und mit seinem Einsatz dafür sorgt, dass die Innenstadt nicht noch weiter verödet.

Zweifel, ob Citymanager ein bundesweites Problem lösen kann

Geredet ist jetzt offenbar genug. Am Donnerstag gaben die Stadtvertreter einer Beschlussvorlage der Verwaltung grünes Licht. Die Stadt will genau so einen Mitarbeiter und bemüht sich jetzt beim Wirtschaftsministerium in Schwerin um Fördermittel für die Stelle. Das Schweriner Förderprogramm unterstützt kommunale und wirtschaftliche Aktivitäten in Innenstädten und soll einen Beitrag leisten, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern und Stadtzentren zu beleben.

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Angelegt ist das Projekt erst einmal für eine Zeit von achtzehn Monaten. Wie es danach weitergeht, das ist wohl nicht zuletzt vom Erfolg des künftigen Citymanagers abhängig. Jetzt heißt es erst einmal abzuwarten, ob es denn überhaupt klappt mit der Förderung. In der Stadtvertretung war man am Donnerstag geteilter Meinung über den Sinn und Zweck des Vorhabens. „Die Verödung der Innenstädte sein kein spezifisches Teterower Problem. Das betrifft alle Städte vergleichbarer Größe in der Bundesrepublik. Ob daran ein Innenstadtmanager etwas ändern kann, ist doch sehr fraglich“, meldete etwa Wolfgang Blanck seine Bedenken an. Ob eineinhalb Jahre ausreichen, um tatsächlich etwas nach vorne zu bringen, bezweifelte auch CDU-Fraktionschef Matthias Hantel. Er würde sich ebenso wie der AfD-Stadtvertreter Matthias Schmitus wünschen, dass dieser Mitarbeiter sich auch um Fragen der Wirtschaftsförderung in der Bergringstadt kümmert.

Nichts unternehmen ist auch keine Lösung

Das Beispiel des Vorpommern-Staatssekretärs Patrick Dahlemann (SPD) führte Herward Müller (Linke) in der Diskussion ins Feld. Der Erfolg der Personalie Dahlemann sei doch sehr zweifelhaft, findet er. Dennoch meinte Müller, dass es besser wäre, es zumindest zu versuchen. „Nichts zu machen und nicht auf Entwicklungen zu reagieren, kann ja auch nicht die Lösung sein“, sagte er.

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Das sah der Großteil der Abgeordneten dann auch nicht anders und stimmte der Beschlussvorlage zu. In dem Förderantrag sind die künftigen Aufgaben des „Citymanagers“ deutlich beschrieben. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf Aktivitäten zur Stärkung der Innenstadt. Unterstützung soll der Mitarbeiter unter anderem von der Interessengemeinschaft Innenstadt bekommen. Beackert werden sollen Felder wie „Leerstandsmanagement“, „Unternehmens- und Betriebsnachfolge“ und die Belebung des Stadtzentrums durch kulturelle Aktivitäten. Das sind in der Bergringstadt vor allem Veranstaltungen wie Teterow offen, der Töpfermarkt und das Adventsleuchten.