Infektion
Corona in Teterow stark auf dem Vormarsch
Teterow / Lesedauer: 3 min

Nadine Schuldt
Lange Zeit schien das Coronavirus nicht mehr präsent zu sein, doch nun häufen sich die Krankheitsfälle in Teterow massiv. „Es schlägt ein wie eine Bombe“, erklärt Ronald Hinkelmann. Am Donnerstagmorgen seien im Teterower DRK-Alten- und Pflegeheim vier Bewohner am Coronavirus neu erkrankt, womit die Zahl der Erkrankten auf insgesamt 22 Menschen hochgeschnellt ist, ergänzt der Leiter der Einrichtung. Insgesamt leben in der Einrichtung 66 Menschen. Krankheitsfälle blieben auch beim Personal nicht aus. Dort sei aktuell ein Drittel der Belegschaft krank. Um noch mehr Erkrankungen zu vermeiden, bleiben die infizierten Bewohner laut Hinkelmann in ihren Zimmern. Zudem werde darum gebeten, Besuche zu vermeiden, damit die Krankheit nicht weiter verbreitet wird.
Bisher meist eher milder Verlauf
Seit drei bis vier Wochen registriert auch der Teterower Hausarzt Dr. Christian Behrendt einen Anstieg der Corona-Ansteckungen. „Täglich haben wir fünf bis zehn Fälle mit Corona-Erkrankungen“, erklärt Behrendt. Der Verlauf sei ‐ im Vergleich zur Zeit der Corona-Pandemie – jedoch milder.

Er beobachte derzeit keine schweren Verläufe, teilte auch Prof. Dr. Alexander Riad, Ärztlicher Direktor des Teterower DRK-Krankenhauses, auf Nachfrage mit. Aktuell würden nur in Einzelfällen Patienten mit Covid-19-Infektionen behandelt, sagt er.
Dass es wieder mehr Corona-Erkrankungen gibt, spüren auch die Teterower Apotheken. Wie es aus der Bergring-Apotheke heißt, seien dort allein im November schon über 100 Tests verkauft wurden. Auch in der Apotheke am Wasserturm ist die Tendenz steigend ‐ dort wurden allein am Donnerstagvormittag über 20 Tests verkauft.
Masken und Tests in der Apotheke zu haben
Obwohl sich die Nachfrage nach Masken als auch nach Coronatests noch in einem überschaubaren Rahmen befindet, habe er die Masken nun wieder in sein Sortiment aufgenommen, erklärt Armin Noeske, Inhaber der Ratsapotheke Teterow. Tests seien generell vorhanden. Impfungen könne er dagegen nicht durchführen. Dafür müsste er einen gesonderten Raum vorhalten. Zudem lohne sich das auch nicht bei der geringen Impf-Nachfrage, erläutert Noeske.
Dass die Impfbereitschaft gesunken ist, registriert auch Ronald Hinkelmann. „Viele haben eine ablehnende Haltung gegenüber dem Impfen“, erklärt er. Wenn es eine Person nicht möchte, müsse man das akzeptieren. Auch im Caritas Alten- und Pflegeheim St. Ansgar wird weniger geimpft als während der Corona-Pandemie. Das liegt nach Angaben der stellvertretenden Pflegedienstleiterin Michaela Ramlow auch an Betreuern, die einer Impfung für ihre „Schützlinge“ nicht zustimmen. Bisher gebe es aber unter den Bewohnern keine bekannten Corona-Fälle.
Ärzte bieten Impfungen an – auch im Doppelpack
Für Dr. Marco Krüger aus Gnoien ist eine gewisse Gelassenheit im Umgang mit einer Corona-Erkrankung eingetreten. „Es fragen auch immer wieder Leute nach einer Auffrisch-Impfung.“ Allerdings bestehe die Nachfrage nicht mehr in dem Maße wie noch zur Pandemie-Zeit. Dennoch biete er in seiner Praxis ein bis zwei Mal pro Woche eine Impfung an. Auch in Teterow werden bei Dr. Christian Behrendt Impfungen verabreicht. Bei guter Verträglichkeit empfehle er sogar, sich Grippe- und Corona-Schutzimpfung an einem Termin geben zu lassen. „Es werden immer mehr Infizierte und es dauert zwei Wochen, bis der Impfschutz einsetzt“, erläutert Behrendt.