Infektionszahlen
Coronavirus schwächt Personal in Klinik und Pflegeheimen
Teterow / Lesedauer: 3 min

Nadine Schuldt
Alle Betten können derzeit nicht mehr belegt werden, weil einfach das Personal dafür fehlt. Und so führt Corona derzeit wieder zu einigen Einschränkungen im medizinischen Betrieb des Teterower DRK-Krankenhauses. Die Corona-Zahlen steigen und davon ist auch manch Mitarbeiter des Hauses betroffen, wie Prof. Dr. Alexander Riad, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, berichtet. Durch das neue Infektionsschutzgesetz müsse sich das Personal täglich testen lassen. Und wenn die Tests positiv ausfallen, müssen die Mitarbeiter in die Quarantäne nach Hause geschickt werden. „Viele Mitarbeiter, die Corona haben, fallen dann etwa zwei Wochen aus“, erklärt Riad. Wieviele Mitarbeiter genau fehlen, will er nicht sagen. Allerdings stellt der Ärztliche Direktor klar: „Es gibt keine wesentliche Verschiebung von Operationen im stationären Bereich.“
Kein Corona-Fall auf Intensivstation
Auch bei einigen Patienten werden immer wieder Corona-Infektionen festgestellt. Zurzeit seien sechs Personen infiziert. Es handele sich dabei aber in allen Fällen um Zweit-Diagnosen, das heißt, die Patienten sind aus einem anderen Grund ins Krankenhaus gekommen. Auf der Intensivstation gebe es derzeit keinen Corona-Fall, erklärt der Professor. Medizinisch gesehen, sei die aktuelle Variante des Virus gut „händelbar“. Die Betroffenen würden sich zwar krank fühlen, doch handele es sich meist nur um grippeähnliche Symptome.
In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage auf 100 000 Einwohner hochgerechnet wieder angestiegen. Im Amt Mecklenburgische Schweiz lag die Zahl am Wochenende bei 644, in der Stadt Teterow bei 492 und im Amt Gnoien bei 398. Der Landkreis Seenplatte meldete in der vergangenen Woche für das Amt Malchin sogar eine Inzidenz von 759, im Amt Stavenhagen lag die Zahl zuletzt bei 564 und in Dargun bei 577.
Ausfälle auch wegen anderer Krankheiten
Auch in den Alten- und Pflegeheimen des DRK in der Güstrower Straße von Teterow sowie im Katholischen Heim St. Ansgar treten sporadisch immer wieder Corona-Fälle unter den Bewohnern auf. „Sie sind in Zimmer-Quarantäne“, erklärt Gesine Fox, Einrichtungsleiterin im Caritas-Pflegeheim. Auch seien hier zwei Mitarbeiter von Corona betroffen. „Der Ausfall ist gerade noch auf einem tragbaren Niveau, so dass der Pflege-Alltag noch nicht maßgeblich eingeschränkt ist“, erläutert Gesine Fox, die es in ihrer Einrichtung auch mit Ausfällen wegen anderer Krankheiten zu tun hat.
Damit das Virus nicht noch stärker in die Einrichtungen gelangen kann, gelten sowohl für das Personal als auch für Besucher strenge Vorschriften. „Besucher kommen nur mit einem gültigen Negativtest ins Haus oder werden in der Einrichtung getestet“, erläutert Ronald Hinkelmann, Leiter des DRK-Alten- und Pflegeheimes. Im Caritas-Pflegeheim müssen laut Landesverordnung dagegen nur die Nicht-Geimpften einen Negativtest vorlegen. In beiden Einrichtungen tragen die Mitarbeiter nun wieder FFP2-Masken und werden alle drei Tage auf das Corona-Virus getestet. „Vorsicht ist das Gebot der Stunde“, erklärt Ronald Hinkelmann.