Rauchschwaden

Dargun und Malchin wollen über Gartenfeuer entscheiden

Dargun / Lesedauer: 3 min

Derzei läuft in Dargun noch eine Umfrage zu einem möglichen Verbrennungsverbot. In Malchin fragt man dagegen gar nicht erst lange.
Veröffentlicht:16.11.2022, 18:09

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Die Rauchschwaden haben sich längst verzogen, die Zeit der Gartenfeuer ist seit Ende Oktober auch schon wieder vorbei. Doch in Dargun flammt jetzt die Diskussion darüber auf, ob die Gartenabfälle künftig überhaupt noch verbrannt werden dürfen. Die Stadt hatte vor drei Wochen in ihrem „Öffentlichen Anzeiger“ die Bürger aufgefordert, Stellung zu beziehen: Sollten die Gartenfeuer im Stadtgebiet von Dargun und in den Ortsteilen verboten werden oder darf hier zweimal im Jahr – im März und im Oktober – tüchtig weiter gefeuert werden? Vorausgegangen war eine Reihe von Beschwerden über die Qualm-Belästigung.

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Die Umfrage läuft noch bis Freitag, 18. November. Doch eine Tendenz lässt sich schon deutlich erkennen, wie Bürgermeister Sirko Wellnitz am Mittwoch einschätzte. „Wir haben bisher 40 schriftliche Rückmeldungen. Die überwiegende Mehrheit möchte keine Veränderungen“, so der Bürgermeister. Konkret: 31 Darguner stören sich nicht an den Gartenfeuern, sechs wollen sie verbieten und drei plädieren für Einschränkungen. So könnte die Feuererlaubnis im Frühjahr und Herbst jeweils von vier auf zwei Wochen herunter gesetzt werden und dann vielleicht auch nur an zwei festgesetzten Stunden pro Tag gelten.

Stadtvertreter sollen entscheiden

Wellnitz rechnet damit, dass noch mehr Darguner den Umfrage-Zettel abgeben. Doch wie will die Stadt dann mit dem Ergebnis umgehen? „Darüber sollen die Stadtvertreter im Januar oder Februar entscheiden. Das würde ausreichend sein, um für März eine Regelung festzulegen“, erklärte Wellnitz.

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Ob die Stadtvertreter dem Umfrage-Ergebnis dann folgen werden, ist noch unklar. 40 Stimmzettel bei über 4000 Einwohnern sind nicht gerade ein repräsentatives Votum. Andererseits ist die Frage, ob Dargun überhaupt ein Verbrennungsverbot aussprechen darf. Voraussetzung dafür wäre, dass die Einwohner für die Entsorgung des Grünschnitts eine Alternative haben. Die gibt es in Dargun zwar mit dem privat geführten Wertstoffhof. „Doch fallen hier Gebühren an und dann ist der Wertstoffhof auch nicht für alle Einwohner ganz so einfach zu erreichen, wenn ich da nur an die Ortsteile denke“, gibt Wellnitz zu bedenken. Andererseits wird die Stadt die Beschwerden über die dicke Luft im März und Oktober auch nicht so einfach in den Wind schlagen können. Es wird also keine einfache Entscheidung sein, die die Stadtvertreter Anfang des neuen Jahres zu treffen haben.

Malchin hat bereits einen Entwurf

In der Stadt Malchin ist man dagegen schon einen Schritt weiter. Hier kündigte Bürgermeister Axel Müller (CDU) einen „Verordnungsentwurf“ an, der das Verbrennen von Gartenabfällen verbieten soll. „Noch tolerieren wir das Verbrennen. Doch wir wollen es untersagen, weil wir im Stadtgebiet eine Entsorgungsmöglichkeit haben“, sagte Müller auf der jüngsten Einwohnerversammlung. Die Bedenken, die sein Amtskollege in Dargun ins Feld führt, hat Müller dabei offenbar nicht. Das Feuerverbot müsse beim Landkreis beantragt werden. „Wir wollen sehen, dass wir das bis Oktober des nächsten Jahres hinbekommen.“ Müller kann sich sogar noch eine zusätzliche Möglichkeit der Verwertung von Gartenabfällen vorstellen. Die könnten nämlich vielleicht auch im Biomasse-Heizkraftwerk in Flammen aufgehen.

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