Tierschutz
Diabetes-Kater braucht geregeltes Zuhause
Neukalen / Lesedauer: 3 min

Kirsten Gehrke
Rassekatzen bleiben selten lange in Tierheimen. Doch im Katzenhaus Neukalen warten zwei Schönheiten nun schon seit Sommer auf ein Zuhause. Aus gesundheitlichen Gründen war das Neva Masquarade-Geschwisterpaar Simon und April schweren Herzens und unter Tränen abgegeben worden. „Besser so, als nicht mehr kümmern können“, hat Ilona Leiffheidt Verständnis. Die Jürgenstorferin hilft ehrenamtlich im Katzenhaus. Es war bitter, die Vorbesitzer hingen an den Tieren, mit drei Monaten waren sie in die Familie gekommen, sind jetzt 10 Jahre alt. „Sie haben wieder ein schönes Zuhause verdient“, meint sie. Es sind Kuschelkatzen. Beide sind lieb, verschmust, menschenbezogen, ausgeglichen, ruhige Wesen. Sie kratzen nicht, sie fauchen nicht. Der Tierschutzverein Demmin hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert, für die Zwei ein neues Domizil zu finden. Doch das werde dringend gebraucht.
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Gewundert, dass der Kater so dünn war
Denn bei Kater Simon ist Diabetes festgestellt worden. Als er im Katzenhaus ankam, wunderten sich die Mitarbeiter, dass er so dünn war und nur drei Kilogramm wog. Normalerweise haben Kater dieser Rasse bis zu 7 Kilo auf den Rippen. „Daraufhin haben wir ihn untersuchen lassen“, erinnert sich Ilona Leiffheidt. Jetzt muss Simon zweimal am Tag mit Insulin gespritzt werden. „Zwölf Stunden müssen dazwischen liegen.“ Für ein Tierheim kaum zu bewerkstelligen. Um 7 und 19 Uhr bekommt er die Dosis. Wenn eine ehrenamtliche Helferin, die in der Nähe des Katzenhause wohnt, das nicht übernehmen würde, hätte der Verein nicht gewusst, wie er das schafft. Simon brauche ein geregeltes Zuhause, denn auch der Stress im Katzenhaus sei nicht förderlich und dadurch komme es zu Schwankungen bei den Blutzuckerwerten.
Den Katzenfreunden die Angst nehmen
Ilona Leiffheidt vermutet, dass es der Diabetes ist, dass die beiden Rassekatzen noch nicht zusammen in einem neuen Zuhause sind. Davor schrecken offenbar viele ab. Anders kann sie sich das nicht erklären. Doch will sie Katzenfreunden die Angst nehmen. Das Spritzen sei nicht schlimm, könne von jedem schnell erlernt werden. „Wir unterstützen auch dabei, lernen an.“ Es werde keiner damit allein gelassen. Nach einer Blutzucker-Langzeitmessung hatte die Verlaufskurve starke Schwankungen bei Simon gezeigt, was auch mit dem Stress im Tierheim zu tun hat. Entsprechend musste der Kater eingestellt werden. Jetzt werde zweimal in der Woche der Blutzucker gemessen. Simon lasse alles mit sich machen. „Er hält still, die Nadel ist kurz“, erklärt sie. Die Insulin-Einheiten für die Spritze aufzuziehen und zu spritzen, sei wirklich nicht schwer. „In einem richtigen Zuhause würde sich der Blutzuckerspiegel einpegeln.“ Daher sei es so dringend, dass eine Dauerpflegestelle gefunden wird. Die Kosten übernehme der Tierschutz, denn Insulin sei teuer. Es gebe auch spezielles Diabetesfutter.
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Inzwischen hat Simon schon etwas zugenommen, wiegt jetzt 3,8 Kilo, während seine Schwester 6 Kilo auf die Waage bringt. In einem geregelten Zuhause würde er sicher weiter zulegen. Hunger habe er, fresse auch. Für beide sei die derzeitige Situation nicht schön. Sie brauchen eine Wohnung, wo jemand da ist zum Kuscheln, ein gemütliches Körbchen und mehr nicht. Ilona Leiffheidt hofft so sehr, dass Simon und April bald umziehen können. Wer will Simon und April helfen? Das Katzenhaus ist zu erreichen unter 0152 52101773 oder [email protected].