Überraschung
Ein Hechtjunge kommt bei Hausumbau ans Tageslicht
Teterow / Lesedauer: 3 min

Thomas Koch
An dem Fenster kommen viele Teterower in diesen Tagen einfach nicht vorbei. Anhalten und anschauen. In bester Hechtjungenmanier posiert das bekannte Teterower Wahrzeichen – der kleine, stramme und ziemlich leicht bekleidete Bursche – hinter der Scheibe eines Wohnhauses in der Schulstraße 24. Umschlungen natürlich vom legendären Hecht mit Glöckchen. Der Brunnen auf dem Marktplatz mit der gleichen Darstellung dürfte so ziemlich jedem Einwohner der Bergringstadt bekannt sein. Die seit Wochen zur Schau gestellte Ausführung in der Schulstraße wohl eher nicht. Das aus Pappe hergestellte Hechtjungenmotiv hat Felix Neumann vor wenigen Wochen bei Aufräumarbeiten im Teterower „Hechtkrug“ gefunden.
Unzählige Häuser angeschaut
Seit Anfang des Jahres ist er gemeinsam mit seiner Freundin Eigentümer des Hauses, das eine lange Geschichte hat und das viele Teterower sicher noch unter dem Namen „Sportlerheim“ kennen. Lange Zeit war der 30-Jährige auf der Suche nach einem schönen Zuhause für seine Frau und seine Kinder, hat sich unzählige Häuser in der Region angeschaut. Das Richtige war aber einfach nicht dabei. Immer wieder stieß er bei den Verkaufsanzeigen auch auf den „Hechtkrug“, traute sich wegen des Zustandes des Hauses aber nicht so richtig ran an einen Kauf. Bis schließlich der Familienrat tagte und entschied: Das Haus in der Schulstraße 24 soll es nun doch sein.
Innen dringend sanierungsbedürftig
Für Felix Neumann und seine Freundin heißt das jetzt jede Menge Arbeit. Das Gebäude, das von außen noch recht ansehnlich ausschaut, ist dringend sanierungsbedürftig. „Wir fangen hier quasi beim Stand Null an und machen hier alles neu“, erzählt Neumann. In den vergangenen Wochen wurde schon jede Menge Schutt ausgeräumt, der mehrere Container gefüllt hat. Mittlerweile ist das Haus auch eingerüstet, Dach und Fassade werden erneuert. Bis man die mehr als 400 Quadratmeter große Nutzfläche bewohnen kann, würden wohl noch mindestens zwei Jahre ins Land gehen, schätzt der Teterower. Die Aufräumarbeiten in dem fast 170 Jahre alten Haus haben in den vergangenen Wochen immer wieder kleine Schätzchen ans Tageslicht befördert. Dazu gehören unter anderem alte Fotos, aber auch Urkunden, die darauf schließen lassen, dass in diesem Gemäuer der Sport eine ganz lange Tradition hat.
Kegelbahn soll es weiterhin geben
Apropos Sport: Zu dem Haus gehört auch die Kegelbahn. Die wird es nach Aussage von Felix Neumann auch weiterhin geben. Auch während der Haussanierung können hier die Vereinskegler alle Neune ins Visier nehmen. Wenn er in zwei Jahren ins sanierte Haus einzieht, dann will er mit seiner Familie die erste Etage und das Dachgeschoss bewohnen. Für die Räumlichkeiten im Erdgeschoss ist er noch auf der Suche nach einer sinnvollen Nutzung. „Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Räume auch wieder von Vereinen als Treffpunkt genutzt werden und wir den Bereich auch als Räumlichkeit vermieten, die für Familienfeiern gemietet werden kann“, schaut Felix Neumann schon mal in die Zukunft.
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