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Fährfahrt über die Peene — ein teures Vergnügen

Verchen/Teterow / Lesedauer: 3 min

Dass eine „Seefahrt“ nicht immer nur lustig, sondern mitunter auch teuer ist, die Erfahrung hat ein Ehepaar aus Neubrandenburg gemacht. An der Fähre Aalbude.
Veröffentlicht:23.05.2023, 05:49

Von:
  • Thomas Koch
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Von Verchen nach Aalbude mit der Fähre zu schippern, das geht. Doch erscheint einem Ehepaar aus Neubrandenburg der Preis  dafür recht hoch zu sein. Wilfried und Annekatrin Eckert, begeisterte Radler, schwingen sich, wann immer es die Zeit erlaubt, auf ihren fahrbaren Untersatz und raus geht’s auf zwei Rädern an die frische Luft. Zeit hat das Ehepaar aus Neubrandenburg genug. Das Rentenalter ist erreicht, da ist viel Freiraum für das Hobby. Gerade jetzt, wo die Sonne endlich wieder höher am Himmel steht.

Appetit aufs Essen ein wenig verdorben

Am Wochenende starteten die beiden Viertorestädter eine Tour am Kummerower See. Los gings in Malchin und dann über Kummerow, Sommersdorf und Meesiger nach Verchen. Dort wollten sie nach Aalbude übersetzen, auf der anderen Peeneseite zu Mittag essen und dann wieder auf dem selben Weg die Rücktour antreten. Am Fähranleger wurde ihnen der Appetit auf das Mittagessen aber schon ein wenig verdorben.

„Dass alles seinen Preis hat, ist gar keine Frage. Aber wie man hier zur Kasse gebeten wird, das ist dann doch schon ziemlich heftig“, meint Wilfried Eckert.

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Um auf die gerade mal einen Steinwurf entfernte andere Seite zu kommen — die Fahrt dauert etwa eine gute Minute — musste das Ehepaar aus Neubrandenburg 8,20 Euro zahlen. Wohlgemerkt für eine Tour. Die E–Bikes der beiden schlugen mit jeweils 2,50 Euro zu Buche, für jede Person waren zusätzlich 1,60 Euro fällig. Und der Fährmann hatte es sogar noch gut gemeint mit dem Neubrandenburger Ehepaar. Denn die Fahrradtaschen, die beide mit sich führten, wurden nicht extra berechnet, was laut der angeschlagenen Preisliste durchaus möglich gewesen wäre und pro Tasche dann noch einmal einen Euro extra gekostet hätte.

Die Teterower Burgwallfähre ist seit Ostern wieder im Einsatz. Die Überfahrt ist hier wesentlich billiger als am Kummerower See. (Foto: Thomas Koch)

„Wir konnten nur froh sein, dass wir unseren Hund nicht mitgenommen haben mit einem Hänger. Denn das hätte den Preis für eine Überfahrt sogar über die zehn Euro Grenze gehoben“, sagt Wilfried Eckert mit einem Schuss Galgenhumor.

Gültigkeit des 49–Euro–Tickets wird geprüft

Ohnehin muss man sich an der Fähre Aalbude durch einen ziemlichen Tarifdschungel lesen. Insgesamt siebzehn verschiedene Preisoptionen gibt es hier. Aber es gibt auch eine gute Nachricht für alle, die hier übersetzen wollen. „Voraussichtlich ab 1. Juni greift für die Fähre auch das 49 Euro Ticket“, sagt Torsten Grahn, Geschäftsführer der Mecklenburg–Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft. Das Unternehmen betreibt die Fähre in Aalbude. Für touristische Angebote sei das normalerweise nicht üblich, der Aufsichtsrat der Gesellschaft habe dem jetzt aber zugestimmt. Jetzt fehlt noch der Segen vom Kreis.

Längere Fahrt für weniger Geld in Teterow

Eine Fähre gibt es auch in der Bergringstadt Teterow: Vom Festland zur Burgwallinsel. Von Tarifdschungel kann hier nicht die Rede sein. Erwachsene zahlen für die einfache Fahrt 1,50 Euro, Fahrräder kosten nichts extra. Und auch die Fährfahrt kann man länger genießen als in Aaalbude. Das Übersetzen zur Burgwallinsel dauert zirka fünf Minuten.

Für die Rückfahrt ist nochmal die gleiche Summe fällig. Damit liegt man für zwei Überfahrten aber immer noch unter dem Preis für eine einfache Tour in Verchen. Das Ehepaar Eckert hat sich am Wochenende übrigens die zweite Fährfahrt gespart und ist über Neukalen und Salem zurück zum Startort Malchin gefahren.