Großer Erfolg

Feuerwehrfrau aus der Seenplatte wird zu sexy Kalender-Model

Ritzerow / Lesedauer: 3 min

Eine Feuerwehrfrau aus Ritzerow posierte vor der Kamera mit Schlauch und Strahlrohr. Nun zieren die Bilder den Feuerwehr-Frauen-Kalender, der deutschlandweit erscheint.
Veröffentlicht:15.03.2023, 17:41

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Egal wo Francine-Millane Rißmann gerade ist, sie hat immer ihr Handy in der Nähe. Denn jederzeit könnte bei der Feuerwehrfrau aus Ritzerow eine Alarmierungs-App schrillen und sie zu einem Einsatz rufen. Dann muss die 20-Jährige schnell ihre Retter-Kluft überstreifen. Sie engagiert sich gern in der Feuerwehr, und das zeigt sie jetzt auch auf ganz andere Weise.

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Die Ritzerowerin hat es nämlich als Model in den Feuerwehr-Frauen-Kalender für dieses Jahr geschafft, der deutschlandweit erschienen ist. Seit 2001 gibt es den jährlich neu. Wirklich geglaubt hatte Francine–Millane Rißmann nicht, dass sie in die engere Auswahl kommt. Sie wollte es einfach nur mal versuchen, hatte Lust, da mitzumachen.

Aufruf zufällig gelesen

Den Aufruf hatte sie zufällig im vergangenen April in einem sozialen Netzwerk gelesen, dass Models aus Feuerwehren gesucht werden. „Keine Agentur-Models, es sollten Models sein, die wirklich in der Feuerwehr sind“, erklärt sie.

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Mit einer E-Mail bewarb sie sich, sollte dann Fotos von sich schicken und Angaben zu Ort, Dienstgrad und Wehr machen. Das hat offenbar die Herausgeber überzeugt. Die Ritzerowerin durfte sich einen Fotografen wählen und Bilder einreichen.

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„Ich habe eine Bekannte, die in Neubrandenburg Fotografin ist, die kam dann zu uns ins Dorf“, erzählt die 20-Jährige. Das Shooting war im Sommer, an einem heißen Tag. Eigentlich sollten zunächst die Fotos in der Nähe eines Weizenfeldes entstehen, doch wegen der Hitze seien sie im Schatten am Gerätehaus geblieben, so Francine.

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Mit Schlauch und Strahlrohr habe sie posiert, sich auch im Umkleideraum in Szene gesetzt. „Anfangs war es komisch, vor der Kamera zu stehen“, gibt sie zu. Schnell verlor sie aber die Scheu und innerhalb eines Tages waren die sinnlichen Bilder im Kasten.

Wunschtermin April leider nicht erfüllt

Im September habe sie Bescheid bekommen, dass sie im 2023-er Kalender drin ist. Gewünscht hätte sie sich den April, weil sie in diesem Monat Geburtstag hat, aber nun zieren ihre Fotos das Blatt für den Mai. Sie ist die einzige aus Mecklenburg-Vorpommern, die es in den Kalender geschafft hat.

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Die Reaktionen darauf waren unterschiedlich. Die einen fanden es gut, andere kritisierten es und posteten im Netz blöde Kommentare. „Zum Beispiel, wie ich so etwas als Frau nur machen kann“, erzählt sie. Es gebe so viele Kalender von Feuerwehr-Männern, die komplett nackt seien, da sage keiner was. Sie störe die Kritik nicht. „Es gab auch viele positive Reaktionen“, sagt sie. „Wichtig ist doch, dass mir es Spaß gemacht hat.“ Sie sei mit sich zufrieden und würde es jederzeit noch einmal machen.

Mit 16 Jahren zur aktiven Truppe

Francine war 11, als sie in die Ritzerower Jugendfeuerwehr ging. Von Anfang an hat es ihr Spaß gemacht, sie war immer gern in Zeltlagern und bei Amtsausscheiden dabei. Mit 16 Jahren trat sie in die aktive Löschgruppe ein und machte 2018 die Ausbildung zum Truppmann und absolvierte später einen Funkerlehrgang. Meistens waren es Einsätze wegen Sturmschäden, zu denen sie bisher raus musste.


„Wir sind 17 Aktive“, erzählt sie, „fünf Frauen.“ Auch an der Spitze stehe eine Frau. Und viele Kinder kommen wieder. Die 20–Jährige ging in Stavenhagen zur Schule, wollte danach in die Landwirtschaft. Doch mit 16 sei sie für eine Lehre zu jung gewesen, also lernte sie zunächst Fachlageristin bei Netto, wolle aber an ihrem Ziel Landwirtschaft festhalten, sagt sie. Sie möchte gern in der Region bleiben.