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Fritz-Reuter-Museum soll wieder an Ausstrahlungskraft gewinnen

Stavenhagen / Lesedauer: 3 min

Im ersten Monat hat der neue Leiter des Stavenhagener Museums mit seinem Team schon einiges auf den Weg gebracht. Und dafür erhielt er jetzt auch Rückhalt von der Stadtpolitik.
Veröffentlicht:02.11.2022, 17:29

Von:
  • Kirsten Gehrke
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Neue Besen kehren gut. Das trifft vielleicht auch auf den neuen Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums in Stavenhagen zu. Der will der Einrichtung wieder zu ihrer alten Anziehungskraft verhelfen und das Haus noch bekannter machen. Was er und sein Team wirklich tun, müsse stärker nach außen getragen werden, sagte Torsten Jahn jüngst vor der Stadtvertretung. Dann könne das Museum erfolgreicher werden, als es schon mal war.

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Stolz dort zu sein, wo der Plattdeutsch-Dichter geboren wurde

Denn die Verbindung zwischen Stadt und Einrichtung sei ein Alleinstellungsmerkmal, das mehr hervorgehoben werden sollte. Er sei stolz, in Stavenhagen zu sein, in der Stadt, wo der niederdeutsche Dichter Fritz Reuter geboren wurde, so Jahn.

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Team mit ganzer Seele dabei

Seit einem Monat steht der Schweriner an der Spitze des Reutermuseums, hat nach fast zwei Jahren ohne Führung die Nachfolge von Marco Zabel angetreten. „Mir kommt es vor, als wäre ich schon ein halbes Jahr hier“, meinte der 57-Jährige und fand nur lobende Worte für seine Mitarbeiter. „Das Team ist mit ganzer Seele dabei.“

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Internetseite und Newsletter

In den ersten vier Wochen hätten sie schon so einiges auf den Weg gebracht. So wollen sie regelmäßig einen Newsletter verschicken, um von sich reden zu machen. Zudem sei die Internetseite überarbeitet worden. Auch werde bereits an der Planung fürs nächste Jahr gearbeitet. Ein Punkt sei dabei, was man für die plattdeutsche Sprache mehr tun könne. Hier habe er schon mit der Schule gesprochen, inwieweit gemeinsame Projekte möglich sind. Stavenhagen sei schließlich der Mittelpunkt des Niederdeutschen, betonte Jahn.

Mehr Kontakt zu Wirtschaft und Kultur gewünscht

Doch auch eine Verbindung zwischen Wirtschaft und Kultur würde er sich wünschen. Hier könne er seine Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der FilmLand Mecklenburg-Vorpommern und Leiter des Filmkunstfestes in Schwerin mit einbringen. Eine Ebene habe er mit dem Citymanager der Stadt dabei schon gefunden. Auch mit Betreibern einiger Hotels habe er bereits gesprochen, wie beide Seiten aufeinander zugehen können. So könne sich Jahn vorstellen, für Busreisende die Museumsöffnungszeiten flexibel anzupassen. Das sei nur eine Frage der Absprache.

Charta für Minderheitensprachen als Chance

Um auch überregionaler auszustrahlen, werde er sich indes noch an die Landesvertretung in Brüssel wenden. Denn über die Charta der Minderheitensprachen könne eine Menge möglich sein, so Jahn. Das sei die Strategie, die er fahren wolle. „Aber wir müssen auch noch mehr wissenschaftlich arbeiten“, erklärte der 57-Jährige, der sich viel vorgenommen hat.

Stadtvertreter wünschen gutes Gelingen

Von den Fraktionen der Stadtvertretung bekam der neue Leiter unterdessen Rückhalt. Durchweg wünschten sie ihm gutes Gelingen. Wie Peter Ritter, Fraktionschef der Linken, sagte, gehöre das Reutermuseum zur DNA der Stadt, man müsse dessen Herz kräftiger schlagen lassen. Klaus Rißer (CDU) sah vor allem den touristischen Mehrwert in der Einrichtung. Und Alexander Krafzik (Unabhängige Fraktion) schätzte die Erfahrungen, die Jahn offenbar mitgebracht hat. Viel Freude beim Lernen von Plattdeutsch wünschte hingegen Stadtpräsident Klaus Salewski (Die Linke). Er wisse um die Bedeutung für die Stadt. Jahn kann Platt zwar lesen und verstehen, aber noch nicht sprechen. Das zu lernen, hat er bei seinem Amtsantritt versprochen.