Kaum Überlebens-Chancen
Fünf Kaninchen in Wald bei Teterow ausgesetzt
Teterow / Lesedauer: 2 min

Simone Pagenkopf
„Durch ihre helle Fellfarbe fallen sie jedem gleich auf. Ob Fuchs oder Raubvogel. Da haben sie kaum eine Chance. Das ist das eigentlich Böse dabei“, sagt die Vorsitzende des Teterower Tierschutzvereins Margarete Zwerg. Am Wochenende waren in einem Wald bei Teterow fünf Kaninchen gefunden worden. „Sie wurden definitiv ausgesetzt“, ist Margarete Zwerg überzeugt. Sicher, die Tiere würden im Wald was zu fressen finden. Aber sie seien es nicht gewohnt. Und vor allem hätten sie keinen natürlichen Schutz, weist Margarete Zwerg auf das hell schimmernde Fell.
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Genau das ließ eine Jägerin aufmerken. Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie am Wochenende vom Hochsitz aus die Tiere entdeckte. Als sie abstieg, kam auch schon eins der kleinen Kaninchen auf sie zugehoppelt, erzählt Margarete Zwerg. Sie nahm die vier Kaninchen mit nach Hause und befreite sie erst einmal von den vielen Zecken, die die Langohren befallen hatten. Einen Tag später hat sie dann noch ein fünftes Kaninchen entdeckt. Insgesamt zwei Alttiere und drei Junge.
Corona-Krise erschwert Arbeit der Tierschützer
Alle kamen in die Obhut des Teterower Tierschutzvereins. „Wir haben zum Glück eine Pflegestelle und dort war auch gerade Platz“, ist die Vereinsvorsitzende froh. Die Kaninchen sollen jetzt in gute Hände gegeben werden. Sie seien sehr zahm. „Es sind bildhübsche Tiere“, sagt Margarete Zwerg, die hofft, dass sich Interessierte finden. Auch, damit dann wieder Platz in der Pflegestelle ist, die für solche Notfälle gebraucht werde.
Ohnehin sei die Arbeit des Tierschutzvereins gerade jetzt in der Corona-Krise nicht leicht. „Wir können keine Veranstaltungen, keine Basare durchführen, mit denen wir sonst auf die Tierschutzarbeit aufmerksam machen, Erlöse erzielen und um Spenden werben“, sagt Margarete Zwerg. Auf Spenden sei der Verein aber angewiesen. Um Futter zu bezahlen, um vor allem die Kastration frei lebender Katzen zu stemmen, um überhaupt Arztkosten für Tiere in Not zu tragen. Für jede Unterstützung sind die Mitglieder des Teterower Tierschutzvereins, der übrigens im Jahr 2002 gegründet worden war, dankbar. „Wir haben das Glück, dass wir jetzt eine Futterspende vom Deutschen Tierschutzbund bekommen“, so die Vorsitzende. Sie freut sich auch, dass Kunden des Rewe-Marktes in Teterow regelmäßig die dort aufgestellte Box und Spendendose füllen. Auch am famila-Markt steht eine Box.