Gastronomen ziehen für Basedow an einem Strang
Basedow / Lesedauer: 3 min

Das ist für ihn in den vergangenen Monaten zum Ritual geworden. Bevor André Mittelbach seinen Arbeitsplatz im Basedower Farmer Hotel betritt, macht er einen kleinen Umweg. Der führt ihn direkt an die Dorfstraße.
Mehr lesen: Wie viel Tourismus und Luxus verträgt ein Dorf?
Tag für Tag schaut er sich hier an, wie weit denn die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt vorangeschritten sind. Die ist seit knapp einem Jahr Baustelle und macht die Erreichbarkeit des Dorfes für die Einwohner, aber auch für seine Hotelgäste nicht unbedingt einfach. Ein Ende ist in Sicht. Voraussichtlich ab April soll der Verkehr hier wieder in gewohnter Weise rollen.
Dann atmetet nicht nur Hotelchef Mittelbach auf, sondern auch die anderen Gastronomen im Ort, die in den vergangenen Monaten schon kräftig zu spüren bekamen, dass der Gästezuspruch bei weitem nicht so groß war wie sonst. Sei es wie es sei. „Erst haben wir Corona und jetzt auch diese Zeit überstanden. Jetzt heißt es wieder zuversichtlich in die Zukunft zu schauen“, meinen André Mittelbach und der Betreiber des Cafés „Zum Schafstall“, Sven Krüger.

Obwohl sie beide im Gastgewerbe ihr Geld verdienen, als Konkurrenten sehen sie sich nicht. „Wir verstehen uns — und dazu gehört auch Daniel Witt vom Steakhouse — als Nachbarn, denen vor allem eines am Herzen liegt: Das Engagement für Basedow, um den Ort weiter zum touristischen Hotspot zu entwickeln“, meint Mittelbach.
Mehr lesen: Für Basedows Glocken läuft eine Spendenaktion
Da verstehe es sich fast schon von selbst, dass man sich gegenseitig hilft, wenn die eigenen Kapazitäten nicht reichen und Gäste versorgt werden müssen. Den Gästen den Aufenthalt in Basedow möglichst angenehm zu gestalten, das reicht dem Hotelchef und den Gastronomen aber nicht.
Schon vor dem Start der Saison — die beginnt in aller Regel im April — haben sie sich zusammengesetzt und ausgetüftelt, wie sie denn wieder gemeinsam etwas für den Ort bewirken können. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr wollen sie auch in diesem Sommer wieder zu einem Fackelfest ins Dorf einladen. „Das war 2022 so ein großer Erfolg und hat nicht nur Einheimische angelockt, sondern auch viele überregionale Besucher“, schwärmt André Mittelbach noch heute. Der Termin steht zwar noch nicht fest, aber voraussichtlich sollen die Fackeln Basedow während der Sommerferien wieder hell erleuchten.
Lesen Sie auch: Radweg Malchin-Basedow wird runderneuert
Akzente wollen die Männer auch außerhalb der Ortsgrenzen setzen. Beim diesjährigen „Mecklenburg–Vorpommern–Tag“ in Neubrandenburg wollen sie sich gemeinsam an einem Stand präsentieren. Und im folgenden Jahr sogar auf noch größerer Bühne. „Ich war bei der letzten Grünen Woche in Berlin. Und ehrlich gesagt schon ein wenig enttäuscht darüber, wie unser Bundesland und unsere Region dort vertreten waren. Wir haben uns vorgenommen, bei der nächsten Grünen Woche in Berlin als Basedower Gastronomen und Hoteliers dabei zu sein, um für den Ort und die Mecklenburgische Schweiz die Werbetrommel zu rühren“, kündigt André Mittelbach an.