Kommentar
Geht’s auch ein wenig netter?
Teterow / Lesedauer: 1 min

Thomas Koch
Die Sprache von Behörden ist bekanntlich nicht das, was man nun unbedingt verständlich nennt. Der Amtsschimmel gefällt sich nur allzu oft darin, mit unmöglichen Satzkonstruktionen auf Gesetze und Paragrafen hinzuweisen. Dabei den Durchblick zu behalten, ist für den Normalbürger nicht selten ein kleines Kunststück.
Klare Aufforderung am Seeufer
Um es ihren Einwohnern ein wenig einfacher zu machen, hat die Stadt Teterow am See mehrere kleine Schilder anbringen lassen. Die Ansprache darauf klingt auf den ersten Blick recht freundlich. Von lieben Bürgerinnen und Bürgern ist da die Rede. Das war´s dann aber auch schon mit den Nettigkeiten.
Denn prompt nach der freundlichen Anrede folgt die unmissverständliche Aufforderung, worüber die Teterower an dieser Stelle noch nicht einmal nachdenken dürfen. Nämlich ihren Müll abzuladen. Mal abgesehen davon, dass das den meisten an diesem schönen Plätzchen ohnehin nicht in den Sinn kommt, lässt sich so eine Botschaft ganz sicher auch ansprechender, ganz ohne Drohgebärde und ohne bürgermeisterliche Nachdenkhilfe verpacken.
Wie wärs denn damit: „Der See und sein Umfeld liegen uns allen am Herzen. Sorgen wir gemeinsam dafür, dieses schöne Stück Natur ordentlich und sauber zu halten“. Die Botschaft ist die Gleiche und das ganz ohne erhobenen amtlichen Zeigefinger. Mal schauen. Vielleicht klappts ja beim nächsten Schild ein wenig netter.