Online-Spendenaktion
Gielower sammeln Geld für ein neues Kirchendach
Gielow / Lesedauer: 3 min

Kirsten Gehrke
Die letzte umfangreiche Sanierung der Kirche ist noch gar nicht so lange her, gerade mal zwei Jahre. Eigentlich dachten die Gielower, dass sie für eine Weile Ruhe hätten. Doch nun macht das Dach große Sorgen.
Dass es kaputt ist, war im Dezember aufgefallen, während des Adventskonzertes, sagt Carsten Altschwager, gemeindepädagogischer Mitarbeiter der Kirchengemeinde. Da waren nasse Flecken an den Wänden entdeckt worden. Man sah, wie das Wasser von oben ins Innere floss, vor allem an der Verbindung zwischen Quer- und Seitenschiff. Kurz vor Heiligabend habe ein Dachdecker das Dach provisorisch wieder mit einem Blech dicht gemacht, also notrepariert. Nur das reicht nicht.
„Die Kirche braucht ein neues Dach“, erklärt Altschwager. Das habe der Fachmann ihnen deutlich klar gemacht. Ziegel sind zerbrochen und marode, Moos liegt auf den Biberschwänzen. Bisher war immer nur flickgeschustert worden. Auf Dauer keine gute Lösung. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. Das Dach müsse neu gedeckt werden.
Fundraising für eine neue Tuba
Doch eine Sanierung kostet eine Viertelmillion Euro. Förderanträge sind gestellt, bei Bund, Land, Strategiefonds, Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler und Stiftung für Dorfkirchen in Not. 11.000 Euro aber müsste die Kirchengemeinde als Eigenmittel aufbringen. Und dafür werden jetzt Spenden gesammelt. Weil wichtige Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie ausgefallen sind, wie ein Konzert mit dem Malchiner Stadtchor oder das Dorffest, soll nun ein Teil des Geldes mit einer Online-Spendenaktion zusammenkommen.
Im Pfarrsprengel hat man mit Fundraising bereits gute Erfahrungen gemacht, als der Posaunenchor Rittermannshagen für eine neue Tuba sammelte. Die Aktion, die noch bis zum 16. September läuft, habe alle Erwartungen übertroffen, sagt Altschwager. Das mache Mut, dass das auch für Gielow klappt.
Im Frühjahr könnten die Arbeiten starten
Die Evangelische Bank hilft dabei unter dem Stichwort „Zusammen Gutes Tun“. Für jede fünf Euro, die jemand spendet, legt die Bank weitere fünf Euro drauf. Unter „Neues Dach für alte Kirche“ findet man das Projekt. Bis zum 11. November läuft die Online-Aktion. Mindestens 2500 Euro zu erreichen, sei das Ziel. „Mehr wäre um so besser“, meint der 37-Jährige. Bisher seien 345 Euro schon gespendet worden. Vor knapp einer Woche war das Fundraising angelaufen. Derzeit werden Flyer verteilt, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Das Titelbild dafür hat ein Kind aus der Christenlehre gemalt.
Dorf und Kirche gehören eng zusammen. Zwischen Kirchengemeinde und Kindergarten bahnt sich gerade eine Zusammenarbeit an. Die Kooperation mit der Schule soll fortgesetzt werden, ebenso die mit dem Heimatverein, mit dem man vergangenes Wochenende zuletzt den Tag des offenen Gartens mitgestaltet hat. Angelaufen seien auch wieder die Treffs des Seniorenkreises. „Die Kirche ist ein Gebäude, wo Leben drin ist“, sagt Carsten Altschwager. Hier finden mehr als nur Gottesdienste, Andachten, Trauerfeiern, Hochzeiten statt. Wenn ausreichend Geld für das Dach gesammelt ist, sollen im Frühjahr die Arbeiten starten. Dann sollen auch gleich die Sakristei vom Schwamm befreit und das Mauerwerk ausgebessert werden.