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City-Managerin kündigt überraschend ihren Vertrag

Gnoien / Lesedauer: 3 min

Seit einem knappen Jahr ist Karola Stenschke bemüht, die Innenstadt von Gnoien zu beleben. Das hat sie auch geschafft. Um so mehr überrascht nun ihre Entscheidung.
Veröffentlicht:24.06.2023, 06:34

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Die Warbelstadt ist an diesem Wochenende so richtig in Feierlaune, am Freitagabend ist nach einer langen Corona-Pause erstmals wieder das Mühlenfest gestartet. Da will diese Nachricht so gar nicht recht in die Feststimmung passen: Gnoiens City-Managerin Karola Stenschke hat gekündigt. Das bestätigte Stenschke dem Nordkurier. Über die genauen Hintergründe wolle sie sich in Absprache mit Bürgermeister Lars Schwarz (CDU) aber erst in der nächsten Woche äußern.

Viele andere Verpflichtungen und Projekte

Stenschkes Entscheidung kommt überraschend, gilt sie doch mit ihrem Engagement als erfolgreichste City–Managerin der Region. Seitdem sie Mitte des vergangenen Jahres ihren Job angetreten hat, ist in Gnoien einiges los: Die von ihr organisierten Warbel–Märkte sind nicht nur bei den Gnoienern gut angekommen, sondern lockten auch Gäste aus umliegenden Städten wie Malchin, Teterow, Stavenhagen oder sogar aus Rostock an. Auch mit den beliebten Ladenkonzerten hat sie das Interesse und die Aufmerksamkeit auf die Innenstadthändler gelenkt.

Dabei hatte die junge Frau aus der Umgebung von Dargun anfangs nicht immer einen leichten Stand in Gnoien, wo Auswärtige häufig zunächst etwas skeptisch betrachtet werden. Ihre Kündigung steht nun möglicherweise damit im Zusammenhang, dass sie noch eine Reihe anderer Verpflichtungen und Projekte hat, so zum Beispiel in der Kulturbörse. Alles zusammen könnte dann etwas zu viel geworden sein. 

Die Kündigung als City-Managerin bedeute nun aber nicht, dass Karola Stenschke sich komplett von ihrem Engagement für die Stadt Gnoien verabschiedet, erklärte Bürgermeister Schwarz am Freitag auf Anfrage des Nordkurier. Sie werde sich auch ohne Anstellung weiterhin um Veranstaltungen kümmern. Zusätzlich solle eine Mitarbeiterin der Verwaltung die Rolle der City-Managerin übernehmen. „Wenn man so will, haben wir dann sogar zwei Ansprechpartner“, sagte der Bürgermeister. Am Montag soll sich der Finanz- und Hauptausschuss mit diesen Vorstellungen befassen. Hintergrund dürfte sein, dass Gnoien noch bis in die zweite Hälfte des kommenden Jahres Fördermittel für die Stelle des City-Managers bekommt, die dafür allerdings auch besetzt sein muss.

Gnoiens Marktplatz war stets voll, wenn City-Managerin Karola Stenschke (Mitte) Warbel- oder Flohmärkte organisierte. Nun hat sie eine überraschende Entscheidung getroffen. (Foto: Torsten Bengelsdorf)

Karola Stenschke ist in der Region nicht die erste, die ihren Vertrag vorzeitig auflöst. In Stavenhagen hatte Tobias Hecht schon nach wenigen Wochen die Segel als City-Manager gestrichen. Auf eine Neubesetzung hatte die Reuterstadt danach verzichtet, sie arbeitet nun noch enger mit dem Regionalen Unternehmensnetzwerk Mecklenburgische Schweiz (RUN) in Malchin zusammen. 

City–Manager gibt es auch in den Städten Malchin und Teterow. Dargun hatte auf eine solche Stelle verzichtet, weil sie nicht nachhaltig sei, wie es aus der Stadt hieß.