StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizGraffiti-Künstler geben dem Lesesaal mehr Farbe

Bibliothek

Graffiti-Künstler geben dem Lesesaal mehr Farbe

Güstrow / Lesedauer: 2 min

In der Uwe-Johnson-Bibliothek Güstrow machen sich Sprayer ans Werk. Die Ausgestaltung wird erneuert. Aber nicht nur die.
Veröffentlicht:23.02.2022, 15:24

Artikel teilen:

Mit seinen ersten Spray-Strichen machte der junge Graffiti-Künstler Laurenz Bruckert jetzt den Auftakt zur Umgestaltung des Lesesaals in der Uwe-Johnson-Bibliothek Güstrow. „Der Saal war in die Jahre gekommen. Regale hingen durch, Tische wackelten, Stühle waren unbrauchbar geworden“, schilderte Bibliotheksmitarbeiter Tilman Wesolowski den Zustand des Saals in der ersten Etage. Vor allem Schüler des nahen John-Brinckman-Gymnasiums, die die Einrichtung regelmäßig für Gruppenprojekte nutzen, waren auf den Mitarbeiter zugekommen und hatten sich bessere Bedingungen gewünscht. Besonders sollten die Tische flexibler zusammenstellbar sein.

Lesen Sie auch: Teterow will Wunsch-Motive statt Hansa-Geschmiere

Junger Güstrower gestaltet eine Wand

Wesolowski nahm die Anregungen ernst und legte gleich noch einen drauf. Mit der finanziellen Unterstützung eines kommunalen Wohnungsunternehmens will er nicht nur die Ausstattung, sondern auch die Ausgestaltung des Raums erneuern. Über einen Jugendklub nahm er Kontakt zu dem Güstrower Laurenz Bruckert auf. Der 21-Jährige legte einen Entwurf für die von Regalen befreite Wand des Saals vor. „Es ist aber immer so, dass ein Entwurf nie 1:1 umgesetzt wird. Da fließen während des Sprayens noch Ideen und Veränderungen ein“, erklärte Bruckert zum Start der Aktion.

Alter Holzschnitt als Vorbild

Sein in Schwaan lebender Kumpel Christian Neumann wird in den nächsten Wochen den Vorraum zum Lesesaal gestalten. Auf einer Fläche von circa zwei mal drei Metern wird er das Motiv eines Holzschnitts aus dem 18. Jahrhundert, in dem der Beruf eines Buchbinders vorgestellt wird, aufsprühen. „Ergänzt um moderne Kommunikationsmittel wie Handy, Laptop oder Web-Cam“, erklärte Bruckert.

Tische auf Rollen

Haben die Sprayer ihre Arbeit erledigt, kommt die Ausstattung an die Reihe. „Wir werden im Lesesaal eine flexible Nutzung als Gruppenarbeits- und Workshop-Raum sowie zusätzliche Makerspace- (digitale Werkstätten mit Austausch) und offene Gaming-Angebote ermöglichen. Die Tische beispielsweise werden Rollen haben, damit sie besser zusammengestellt werden können“, verspricht der Bibliotheksmitarbeiter Tilman Wesolowski, der hofft, dass das Projekt bis Mitte, Ende März abgeschlossen werden kann.