Motorsport
Eingefleischte Grand–Prix–Fans schwärmen von Teterower Bergring
Teterow / Lesedauer: 4 min

Nadine Schuldt
„Wenn man aus der Region kommt, sollte man sich solch ein Top–Ereignis nicht entgehen lassen“, sagt Onry Koch. Der Malchiner schaut bereits am frühen Samstagnachmittag auf die Bergringarena, in der Speedway–Größen wie Bartosz Zmarzlik oder Tai Woffinden beim Training ihre Runden drehen. Es ist der erste von mehreren Programm–Punkten, bevor der Grand–Prix–Lauf in Teterow am Abend startete.
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Er sei erstaunt, dass von Jahr zu Jahr alles immer professioneller organisiert werden, so Koch. So sei die Drohnen-Kamera, die die Piloten während ihrer Runden „begleitet“, eine Veränderung zum vergangenen Jahr. „Sie bringt geile Aufnahmen auf die Bildschirme“, denkt Onry Koch auch an die Übertragung ins Fernsehen.

Sein Kumpel Jörg Ziesemer hat dagegen vielmehr einen Blick auf den Belag. „Ich bin freudig überrascht von der Bahn“, meint Ziesemer. Die Arbeit der vergangenen Tage hat sich gelohnt, schiebt er hinterher.

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So hatte sich der MC Bergring Teterow nach eigenen Angaben — nach Bahnproblemen bei vergangenen Rennen — in der vergangenen Woche praktische und fachliche Unterstützung bei der Bahnvorbereitung von einer erfahrenen Fachfirma und dem dreifachen Speedway–Weltmeister Ole Olsen gesichert, der selbst viele Jahre als GP–Renndirektor fungierte.

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Auch der Teterower Heinz Klausz war schon beim Training dabei, um sich die Bahnverhältnisse anzuschauen. „Nach meinem Empfinden ist die Bahn in einem sehr guten Zustand“, erklärt Klausz. Alle Leute, die damit zu tun hatten, hätten einen guten Job gemacht, lobt er.

Enna Theresa Jenning wurde das Interesse für den Motorsport quasi in die Wiege gelegt, stammen ihre Eltern doch aus Teterow. „In Teterow war ich immer bei den Grand-Prix-Läufen dabei‟, sagt die 18-Jährige, die mittlerweile in Hamburg lebt. Für sie sei Motorsport wesentlich persönlicher als beispielsweise Fußball. Man komme den Fahrern näher, meint sie.

Magdalena Wasilewska besucht Teterow bereits zum vierten Mal. Es sei hier ein schönes Fleckchen Erde, schwärmt sie schon vor dem offiziellen Rennstart.

Christofer Panusch aus Ansbach bei Nürnberg war auch schon bei den anderen Grand-Prix-Läufen in Kroatien, Warschau und Prag. „Speedway ist eine Sucht‟, sagt er. Weil er solch ein großer Fan ist, hatte er sich auch einen Zugang zum Fahrerlager organisiert. „Man sieht dort Sachen, die man sonst nicht so ausführlich sieht‟, spielt er auf Fernseh-Übertragungen an. So sei er beispielsweise bei der Motorrad-Abnahme dabei gewesen. Er freut sich auf spannende Rennen, bei denen Titelverteidiger Bartosz Zmarzlik sein Favorit ist.

Und dann, Punkt 19 Uhr, geht es endlich los mit den ersten Rennen. Die Hälfte des Grand-Prix-Laufs ist bereits vorbei und Ronny Göhner ist bis hierhin zufrieden mit dem Wettkampf. „Es sieht alles gut aus. Mal sehen, was in den letzten Läufen passiert‟, sagt Göhner.
Steffen Stüwe beeindruckt die straffe Organisation. Tilo Roggensack hat ein Auge auf die Bahn. „Sie hält.‟ Sie freuen sich auf weitere spannende Rennen.
