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Rettungsaktion

Großeinsatz auf dem Kummerower See nach Notruf

Malchin / Lesedauer: 3 min

Zwischen Sommersdorf und Salem treibt ein Rettungsring, in dem offenbar eine Person steckt — so lautete der Notruf. Sofort lief eine großangelegte Rettungsaktion an.
Veröffentlicht:15.06.2023, 19:41

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Jetzt zählte jede Minute: Auf dem Kummerower See war zur Mittagszeit angeblich eine Person in einem Rettungsring gesichtet worden. Die Alarmmeldung, die bei der Leitstelle einging, war ziemlich ungenau. Demnach sollte der Rettungsring zwischen Sommersdorf und Salem treiben — ein relativ großes Suchgebiet auf dem viertgrößten See des Landes MV. Alarmiert wurde deshalb auch so ziemlich alles, was rund um den Kummerower See ein Blaulicht hat. Und schon lief sie an — die erste große Rettungsaktion dieses Sommers auf dem Kummerower See. Und das war am Dienstag keine Übung. 

Suche auf dem Wasser und an Land

Die Wassergefahrengruppe der Malchiner Feuerwehr setzte ihr Mehrzweckboot in Salem ins Wasser. Die Neukalener stießen mit ihrem Boot hinzu. Von Gravelotte aus nahm die Feuerwehr „Ostufer Kummerower See“ die Suche auf. Hinzu kam die Demminer Feuerwehr und der Wassergefahrengruppenzug des Seenplatte–Landkreises. Die Wasserschutzpolizei machte dann als erste den vermeintlichen Rettungsring aus, von einem in Not geratenen Menschen war weit und breit allerdings nichts zu sehen. Und auch der Rettungsring entpuppte sich dann eher als ein Schwimmreifen — mit einem Flamingokopf. Also Entwarnung?

Auch an Land setzte die Fahndung ein: Liegt irgendwo herrenlose Kleidung am Ufer? Ist irgendjemand vermisst gemeldet? Treibt ein herrenloses Boot auf dem See? Nichts dergleichen. Doch dann meldete sich  auf der Sommersdorfer Seite ein Kind, dem der Flamingo–Reifen beim Baden offenbar abhanden gekommen und dann hinaus auf den See getrieben war. Im Spiel der Wellen soll der Flamingo aus der Ferne tatsächlich wie ein Menschenkopf ausgesehen haben. Deshalb hatte vom Ufer aus jemand Alarm geschlagen. Nach etwa anderthalb Stunden wurde die aufwändige Suche abgebrochen. Wirklich in Seenot war also tatsächlich niemand geraten.

Auch wenn damit alles nur ein Missverständnis war, so seien sie nach einem solchen Einsatz immer auch froh, wenn die gesuchte Person wohlauf ist, hieß es von den Kameraden der Feuerwehr.

Feuerwehr bittet um Mithilfe

Auf ihrer Facebook–Seite wendet sich die Malchiner Feuerwehr nach dem Vorfall jetzt an alle Einheimischen und Gäste der Region: Wer bemerkt, dass auf dem See jemand in Not gerät, der sollte diese Person nach Möglichkeit im Blick behalten oder sich genau merken, wo sie zuletzt gesehen wurde. So haben die Rettungskräfte genauere Anhaltspunkte, wo sie mit ihrer Suche beginnen können.

Auch wer jemanden aus dem Wasser rettet und dann mitbekommt, dass eine Suchaktion läuft, der sollte sich bei den Rettungskräften vor Ort oder beim Notruf 112 melden. Doch auch wer selbst in Not geraten ist und sich dann in Sicherheit gebracht hat, sollte die Rettungskräfte informieren, damit sie ihre Suche abbrechen können, so die Kameraden.