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Nachwuchs

Handwerk lockt junge Menschen mit Live-Stunde zum Mitmachen

Malchin / Lesedauer: 2 min

Schneiden, stecken, pressen: Das Handwerk braucht Nachwuchs. Projekttag lud nun Malchiner Schüler zur „Handwerker-Livestunde“ ein – und zum Mitmachen.
Veröffentlicht:09.10.2022, 12:20

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Wenn Marco Specht unterwegs ist, dann will er junge Leute fürs Handwerk begeistern, und das auf unterhaltsame Weise. Seit Jahren betreut der Mitarbeiter der Peter-Jensen-Stiftung das Erlebnisprojekt „Handwerker-Livestunde“. Diesmal war er mit 14 Schülern der Malchiner Marcusschule bei der ortsansässigen Firma Dill, um ihnen den Ausbildungsberuf des Anlagenmechanikers für Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik näher zu bringen – auf ganz praktische Weise.

Vier Stunden lang durften die Acht- bis Zehntklässler in der Werkstatt der Firma an verschiedenen Mitmachstationen schneiden, stecken und pressen. Zudem seien auch simulierte Verstopfungen in Abwassersystemen per Endoskop-Kamera geortet und beseitigt worden.

Wie nutzt man eine Akku-Rohrpresse?

Senior-Chef Wolfgang Dill und Geschäftsführer Mario Dill erklärten den Schülern sowohl die Werkzeuge, vom Rohrschneider über den Entgrater bis hin zur Akku-Rohrpresse, als auch die verschiedenen Arbeitsschritte. Mit Eifer waren die 15- bis 17-Jährigen dabei, selbst Kupferherzen und Kerzenständer herzustellen, die sie mit nach Hause nehmen konnten. „Bei den 13 Jungen und dem einen Mädchen haben wir gleich gemerkt, dass sie Interesse am Handwerk haben“, sagte Mario Dill. „Dass am Ende des Vormittags gleich zwei Schüler sich für ein Praktikum bei uns interessieren, freut mich natürlich sehr und spricht für den Erfolg des Projekttages.“

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Die Stiftung hat es sich unterdessen zur Aufgabe gemacht, den Handwerker-Nachwuchs zu fördern. „Gemeinsam möchten wir das Fachhandwerk dabei unterstützen, Auszubildende zu finden“, erklärte Marco Specht. „Um für das Handwerk zu begeistern, lässt sich die Stiftung einiges einfallen.“ Unter anderem stelle sie nicht nur alle Arbeitsmaterialien kostenfrei zur Verfügung, sondern räume auch mit Mythen und Vorbehalten des Berufes auf. Auch Katrin Berndt, Projektmanagerin des Regionalen Unternehmensnetzwerks (RUN), war von dem Projekt der „Handwerker-Livestunde“ angetan. Es sei für die regionalen Ausbildungsbetriebe eine weitere tolle Möglichkeit, der jungen Generation die Vielfalt und Attraktivität der heimischen Ausbildungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

„Die Zusammenarbeit mit Stiftungen macht die Umsetzung von innovativen Ideen leichter, gerade in Hinblick auf die dabei entstehenden Kosten“, meinte sie. Daher begrüße sie die Zusammenarbeit mit der Peter-Jensen-Stiftung. Sie plane bereits, dieses erfolgreiche Konzept der außerschulischen beruflichen Orientierung an die Darguner, Stavenhagener und Demminer Schulen zu holen. „Mit drei weiteren Schulen sind wir dazu bereits im Gespräch“, so Berndt.