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▶ Historisch bis zum Schluss – Das 100. Bergringrennen in Teterow
Teterow / Lesedauer: 4 min

Nadine Schuldt
Das 100. Bergringrennen hat am Sonntag begonnen: Gegen 11 Uhr wurde die Veranstaltung in Teterow offiziell eröffnet. Danach präsentierten die Fahrer sich und ihre Maschinen dem Publikum. Die Besucher können sich auf 100 Fahrer in insgesamt 21 Rennen freuen.
Bis jetzt sind bereits viele Tausend Menschen auf dem Bergring, auch beim Ticketverkauf gibt es noch lange Schlangen. Der Oranienburger Thomas „Vaddi“ Bobber hatte sich dagegen rechtzeitig auf den Weg gemacht. Ihm habe der Auftakt gefallen, die Fahrer seien vernünftig begrüßt worden. Er sei zum 42. Mal auf dem Bergring und sei gespannt, ob Paul Cooper wieder den Bergringpokal holt.
"Weltkulturerbe Bergring"
Auf dem sehr gut besuchten Bergring verfolgen die Besucher gespannt die Rennen. Unter den Zuschauern ist auch René Reimann mit seinen rund 30 Freunden aus Sievershagen bei Greversmühlen. Die bunte Truppe hat sich für das 100. Bergringrennen extra T-Shirts mit dem Slogan "Einmal Bergring, immer Bergring" bedrucken lassen. "Es ist einzigartig hier", sagt der 42-Jährige. Mit seinen Kumpels haben sie extra einen Platz im Innenring in Richtung Nordkurve gesucht haben. "Wir kennen auch einige der Fahrer und die halten zum Teil an und grüßen uns"; freut er sich.
In ihren Augen sollte man dem Bergring – immerhin Europas schönste Grasrennbahn – einen ganz besonderen Status verleihen. Vermutlich andere Besucher haben das schon getan: Auf einem großen Plakat an der Stahltreppe in der Südkurve brachten sie ein Plakat mit dem Titel "Weltkulturerbe" an.

Am Nachmittag ging das Bier aus
Gegen 16.30 Uhr verfolgen die Besucher noch immer gespannt die Rennen auf dem Bergring. Doch wer auf seinen Favoriten anstoßen möchte, muss auf Bier verzichten: An allen Getränkeständen auf dem Innenring gibt es kein Bier mehr. Bei dem Caterer, der Wölk Event Hamburg GmbH, war am Sonntagnachmittag niemand für eine Nachfrage zu erreichen. Die Besucher nahmen den Bier-Ausfall mit Humor: "Wir haben ja auf dem Zeltplatz Bier".
Wie Veranstaltungsleiter Adolf Schlaak sagte, werde Bier an die jeweiligen Getränkestände nachgeliefert. Die Besucher können sich noch auf vier Rennen freuen – darunter der Kampf um den Bergringpokal und das Grüne Band.

12.000 Besucher im Bergring
Am Abend teilten die Veranstalter mit, dass rund 12.000 Besucher am Sonntag beim Bergringrennen dabei sind. Bereits der Grand Prix am Vortag war gut besucht mit rund 10.000 Gästen. Die Stimmung ist fantastisch.
19 Uhr: Rennen vorbei, alle glücklich
Das 100. Bergring-Rennen ist Geschichte. Den Bergring-Pokal holte sich Christian Hülshorst. Platz 2 belegte der Engländer Charley Powell. Auf den dritten Platz fuhr der Teterower Ronny Stüdemann. "Er ist ein toller Rennfahrer und aktives Mitglied beim MC Bergring Teterow", sagt Bergring-Kommentator Hans-Werner Ruge. Besonders um den Bahnsport-Nachwuchs kümmere er sich.

Kommen regelmäßig zum Bergring: Anke Emersleben und Familie aus Schwiessel und Freunde aus Nordrhein-Westfalen.
Überraschungsgewinner beim Grand Prix
Bereits am Sonnabend war es richtig voll auf der Arena in der Mecklenburgischen Schweiz. Bis zu 10.000 Besucher meldeten die Veranstalter am Abend. Viele reisten von Weit her an. Der Pole Patryk Dudek gewann den Grand-Prix (Speedway), das einzige Rennen der Serie in Deutschland.
Der 29-jährige Dudek gewann den vierten – und somit den einzigen in Deutschland ausgetragenen – Lauf zur Weltmeisterschaft am Samstagabend vor seinem Landsmann Bartosz Zmarzlik und dem Schweden Fredrik Lindgren.
Damit sprang Dudek in der Gesamtwertung der Weltmeisterschaft von Rang 14 auf Platz acht nach vorne. Der deutsche Starter Kai Huckenbeck, der in Teterow dank einer Wildcard ans Startband rollen konnte, zeigte eine starke Leistung und verpasste das Halbfinale nur knapp. Er wurde nach den Vorläufen mit sechs Punkten Zehnter, sorgte bei seinen Rennen aber für mächtig Stimmung bei den einheimischen Fans.
Dieser Artikel wird am Sonntag kontinuierlich um weitere Informationen ergänzt.
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