Oltimer-Treffen
Hohe Spritpreise bremsen Oldtimer nicht aus
Malchin / Lesedauer: 3 min

Torsten Bengelsdorf
Zehn Liter Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer sind bei diesen Klassikern keine Seltenheit. Mancher Schluckspecht liegt noch deutlich darüber. Und dennoch: Viele Fahrer der schnittigen Wagen schwören auf den teuersten Premium-Sprit. Daran wird sich wohl auch kaum etwas ändern, wenn in der nächsten Woche der Tankrabatt auch schon wieder abgeschafft wird. „Immer so wenig Bio wie möglich“, lautet denn auch der Tankspruch von Jörg Steingraf, der in diesen Tagen dabei ist, nach zwei Jahren Pause endlich wieder ein Oldtimer-Treffen im Malchiner Hainholz vorzubereiten. Am 10. September soll es soweit sein. Doch steht denn in Zeiten nie dagewesener Energie- und damit auch Spritpreise den Oldtimer-Freunden wirklich noch der Sinn nach so einem Treffen mit An- und Ausfahrt?
Alle schon in Lauerstellung
Na aber klar doch, sagt Reinhard Hassemer vom Vorstand des Marcus-Oldtimer-Clubs, der das Treffen veranstaltet. „Die sitzen alle schon in Lauerstellung. Wir rechnen mit einer Resonanz mindestens so wie vor Corona.“ All zu häufig holen die Oldtimer-Freunde ja nun ihre liebevoll gepflegten Fahrzeuge nicht aus der Garage. „Da sind dann die Benzinpreise auch nicht so sehr das Thema“, meint Jörg Steingraf. Auch die Abneigung gegenüber dem Bio-Sprit rührt daher, dass die Oldtimer ja nun keine Alltagsfahrzeuge sind und damit auch immer mal wieder längere Zeit still stehen. Bio-Benzin könne dann den Vergaser verkleben – eine Horrorvorstellung für die Freunde aufpolierter Karossen.
Zwei Ausfahrten geplant
Erwartet wird am 10. September wieder eine Vielzahl von Motorrädern, Pkw, Lkw und auch Traktoren in Malchin. Originalität und Schönheit sind die Kriterien für die Pokale, die dann wieder vergeben werden sollen und für die eine Jury sich die Fahrzeuge auf dem Festplatz ganz genau anschauen wird. Zuvor sind wieder zwei Ausfahrten geplant, einmal werden die Traktoren durch die Stadt knattern, alle anderen Fahrzeuge begeben sich dann auf eine einstündige Rundreise in die Umgebung von Malchin.
Eine ETZ für die Tombola
Für die traditionelle Tombola hat der Marcus-Club bereits ein Motorrad des Typs ETZ 125, Baujahr etwa 1985, beschafft. Gegen 15 Uhr soll bekannt gegeben werden, welche Losnummer auf die ETZ entfällt und wer damit dann vom Platz fahren darf. „Mit der 125er wollen wir vor allem auch die Jugend ansprechen, denn bei der Führerscheinklasse fällt sie noch unter Leichtkrafträder“, erklärt Jörg Steingraf.
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Was bei neueren Fahrzeugen mehr und mehr zum Problem wird, könnte bei den aufpolierten Karossen in der Hainholz-Arena zu einer wahren Fundgrube werden. Ersatzteile werden bei dem Treffen wieder in großer Vielzahl angeboten. Eine ganze Reihe von Händlern habe ihr Kommen zugesagt.
Das Malchiner Oldtimer-Treffen des Marcus-Clubs gilt als eines der größten in Mecklenburg.