Hort-Eröffnung
Hort zieht nach Umbau in alte Schule ein
Gielow / Lesedauer: 2 min

Kirsten Gehrke
Noch riecht es in den Räumen und Fluren nach frischer Farbe. Ein Jahr hat der Umbau der alten Schule in Gielow gedauert, jetzt ist er fertig. Feierlich hat die Gemeinde den neuen Hort eröffnet.
„Es ist nicht wiederzuerkennen“, meinte Jürgen Martin, als er sich wie viele andere hier umschauen durfte. Der heutige Ortschronist war 43 Jahre Lehrer, kennt noch die schmalen Holztreppen zu den einstigen Fachkabinetten für Physik, Chemie und Biologie.
Dringend mehr Platz benötigt
Es gab Zeiten, da wurden über 400 Schüler bis zur 10. Klasse in diesem Gebäude und angrenzenden Pavillon unterrichtet. So hoch sind die Schülerzahlen in der Kleinen Grundschule heute nicht mehr, aber der Hort brauchte dringend mehr Platz, hatte vorher nur Räume in der unteren Etage zur Verfügung.
„Es gab auch keine Toiletten“, sagte Frank Brehe, Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Seenplatte, der Träger der Einrichtung ist. Nun müssen die Kinder nicht mehr bei Wind und Wetter über den Hof ins Nachbargebäude.
Seit der Hort 2016 an der Schule ist und nicht mehr in der einen Kilometer entfernten Kita sei die Zahl der Hortkinder stetig gestiegen. Wie Bürgermeister Udo Kahlert erklärte, musste die Gemeinde bei über 40 reagieren. Zunächst war 2021 der Essenraum als Gruppenraum neu gestaltet, der Raum des Archivs umgebaut worden.
Doch die Anmeldungen für einen Hortplatz stiegen weiter auf über 60. „Schweren Herzens mussten wir dann der Heimatstube kündigen und umbauen“, erinnerte er. Während der Bauphase musste der Hort vorübergehend im Schulpavillon untergebracht werden.
Überraschungen blieben nicht aus
Beim Umbau eines alten Hauses von Baujahr 1894 blieben Überraschungen nicht aus. „Eigentlich wollten wir nicht alle Dielen rausreißen“, sagte Kahlert. Doch der Fußboden in der zweiten Etage sei so schief gewesen, dass dieser auf eine Ebene ausgeglichen werden musste. Der Keller wurde indes zugeschüttet.
Für das Treppenhaus war ein Anbau nötig. Das sei nun großzügig gebaut worden, dass nachträglich bei Bedarf noch ein Fahrstuhl eingebaut werden könnte.
Auf der oberen Etage gibt es jetzt drei abgetrennte Räume, die ineinander übergehen. Rund 741 200 Euro hat der Umbau insgesamt gekostet, mit rund 555 900 Euro wurde das Projekt gefördert.
Im Hort können jetzt bis zu 66 Kinder betreut werden. Die Plätze seien bereits voll ausgelastet, so ASB-Chef Frank Brehe. Zum Einzugsbereich der Gielower Schule gehören auch die Gemeinden Basedow und Faulenrost.