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Sanierung

In den Marstall Ivenack regnet’s nicht mehr rein

Ivenack / Lesedauer: 2 min

Der erste Bauabschnitt der Ivenacker Marstallsanierung neigt sich dem Ende zu. Der Bauherr hatte auch eine große Portion Glück.
Veröffentlicht:16.08.2019, 08:18

Von:
  • Eckhard Kruse
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Die Pferdekopfbüste des berühmtes Hengstes Herodot ist unsichtbar geworden. Sie hängt zwar noch immer über dem Portal des Ivenacker Marstalls, wie der Architekt Benjamin Rätz vom Architekturbüro Kühn von Kaehne versichert. Die Büste von Napoleons einstigem Vorzeige-Hengst ist aber sicher verhüllt. Bauleute haben sie hinter einer Holzeinhausung verborgen. Dort kann sie während der Bauarbeiten am Marstall nicht beschädigt werden.

Die Sanierung im Auftrag der Gemeinde begann im Januar dieses Jahres. Sie will den Mittelteil des Gebäudes später an das Stavenhagener Forstamt vermieten. In einem kleinen Teil des Hauses soll der Bürgermeister ein Büro bekommen. Für all das muss der Eingangsbereich mächtig umgebaut werden. Alte Pferdeboxen müssen verschwinden, eine neue Treppe soll in die obere Etage führen. Trockenbauwände und Toiletten werden eingebaut. Doch mit diesen Arbeiten wird es wohl frühestens zum Ende des Jahres losgehen.

Zweiter Bauabschnitt derzeit in Feinplanung

Derzeit haben noch die Zimmerleute, die Maurer und Stuckateure und bald auch die Dachdecker das Sagen. Denn zuerst galt es, das Dach dicht zu kriegen, erläuterte Rätz. Schließlich tröpfelte es an der Verbindung zur Reithalle, an den Gauben und am Dach des Mittelrisaliten durch. „Wir haben dabei aber keinen Schwamm gefunden. Da hat die Gemeinde Glück gehabt.“ Denn im Schloss und in der Orangerie des dänischen Eigentümers war alles voll mit Schwamm.

Die maroden Balken und Hölzer sind am Marstall nun ausgetauscht. „Die Gesimse mussten teilweise heruntergenommen werden.“ Sie wurden und werden noch erneuert. Wenn die Zimmerleute der Firma Dachbau Pappe aus Erfurt dann die Gauben angebracht, die Fußböden erneuert und die Dachdecker die Dachziegel in historischer Spließdeckung aufgebracht haben, dann fehlen für den ersten Bauabschnitt nur noch die Fenster. Die Holzfenster werden ersetzt. Die Metallfenster werden aufgearbeitet. Immer kommen jedoch Isolierglasscheiben dahinter, erläuterte der Architekt.

Irgendwann ist auch die Pferdebüste dran

Irgendwann geht es auch an die Verschönerung der Pferdekopfbüste. „Sie ist noch in einem guten Zustand“, betonte Benjamin Rätz. Deswegen müsse sie auch nicht abgenommen und in die Hand eines Restaurators gegeben werden. Stattdessen werde sie von Mitarbeitern der Firma „Bauhütte Quedlinburg“ gereinigt und geölt.

Der zweite Bauabschnitt mit dem Innen- und Büroausbau ist derzeit in der Feinplanung. Er solle im Anschluss beginnen. Im dritten Bauabschnitt werde die Gemeinde ein Büro bekommen. Der vierte Bauabschnitt ist für die Außenanlagen vorbehalten. Die Bausumme beträgt rund zwei Millionen Euro. Die Gemeinde trägt davon etwa 650 000 Euro.