Tourismus
Investor und BUND streiten über neue Ferienhaus-Siedlung
Dahmen / Lesedauer: 3 min

Zoltán Szabó
Rund anderthalb Jahre ist es her, seit der Plan für den Bau einer Feriensiedlung zwischen Dahmen und Rothenmoor vorgestellt wurde. Damals hatte die BUND-Ortsgruppe „Malchiner See“ Widerspruch gegen das Projekt eingelegt. Doch was ist seitdem geschehen?
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Statt der ursprünglich 100 Ferienhäuser sollten nur noch 50 errichtet werden, sah ein nachgebesserter Plan vor. Die benötigte Baufläche sei von 22 auf 3,16 Hektar deutlich geschrumpft, der Abstand zum Waldstreifen und Wasser dagegen gewachsen. Man sei damit teils auf die Kritik der Naturschützer eingegangen, heißt es.
BUND: Bauflächen überdimensioniert
Dahmens Bürgermeister Philipp Maerz ist nach wie vor überzeugt von dem Bauprojekt. Die Gemeinde werde einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben, wenn die Ferienhäuser erst einmal stünden, gibt er sich zuversichtlich. Er rechnet mit neuen Arbeitsplätzen, auch für junge Leute. Gaststätten und Cafés in Dahmen und Umgebung würden ebenso von steigenden Besucherzahlen profitieren. Die Gemeinde lebe vom Tourismus, betont Maerz und nennt die geplante Feriensiedlung „eine Bereicherung für das Landleben“.
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Die BUND-Ortsgruppe „Malchiner See“ ist indes auch mit dem zweiten Entwurf unzufrieden und lehnt das Vorhaben weiter ab. Die Bauflächen für die Ferienhäuser seien „überdimensioniert“, so Bernd Kleist. Aus Sicht der Naturschützer seien wichtige Landschaftsschutzgebiete und damit geschützter Lebensraum für Tiere und Amphibien gefährdet.
Ex-Zuckerfabrik touristisch nutzen?
Wenn die Feriensiedlung wie geplant umgesetzt werde, führe dies zudem annähernd zu einer Verdoppelung des Siedlungsbereiches des Ortes Dahmen. Damit verstoße das Vorhaben „grob gegen elementare Grundsätze des Baugesetzbuches und gegen naturschutzrechtliche Vorschriften“, kritisiert Kleist.
Das geplante Bauprojekt müsse zwingend verkleinert werden, etwa auf ein Dutzend Ferienhäuser und eine Fläche, die sich direkt an den Siedlungsbereich in Dahmen anschließt. Erst dann könne der Plan allen gesetzlichen Anforderungen gerecht werden. Die BUND-Ortsgruppe verweist zudem auf die ehemalige Zuckerfabrik in Dahmen und das Gutshaus in Rothenmoor, die alternativ entwickelt werden können, um mehr Touristen in die Region zu locken.
Dritter Bau-Entwurf erstellt
Dahmens Bürgermeister Philipp Maerz zeigt teils Verständnis für die Argumente der Naturschützer – schließlich sei die unberührte Natur ein Grund, warum die Urlauber kommen. Doch er vermutet, dass die Feriensiedlung für Investor Helmuth von Maltzahn unrentabel werde, wenn nur ein Achtel der ursprünglich geplanten Ferienhäuser errichtet werden.
Mittlerweile habe das zuständige Ingenieurbüro in Neubrandenburg weitere Änderungen vorgenommen und einen neuen Entwurf ausgearbeitet. Der besondere Artenschutz werde hierbei stärker berücksichtigt. Der Entwurf wird vom 29. August bis zum 30. September im Bauamt des Amtes Mecklenburgische Schweiz in Teterow ausgelegt. Hier kann dann jeder seine Bedenken äußern.