Teichberg–Bau

Investoren legen Teichberg–Bebauung auf Eis

Malchin / Lesedauer: 3 min

Die gestiegenen Bau– und Kreditkosten machen die Millionen–Investition erst einmal unmöglich. Ganz vom Tisch soll das Projekt aber noch nicht sein, heißt es von den Investoren. Doch das hatten andere vor ihnen auch schon gesagt.
Veröffentlicht:19.03.2023, 09:14

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Die aufgeschütteten Erdhügel am Malchiner Teichberg haben gerade wieder die Hoffnung geweckt, dass hier demnächst vielleicht doch einmal ein paar Baufahrzeuge aufkreuzen könnten. Und es dann mit der seit Jahren angekündigten Bebauung endlich losgeht. Bald ist es 20 Jahre her, dass auf dem Teichberg eine Kaufhalle in typischer DDR–Bauweise abgerissen worden war. Seitdem wird in Malchin immer auch mal wieder ziemlich heftig über eine Neubebauung der Fläche in der Nähe des Fangelturms gestritten.

Eine ganze Reihe von Projekten ist bereits gescheitert. Doch keines war bereits so weit gediehen, wie das jetzt geplante Wohn– und Geschäftshaus mit 24 Mietwohnungen, einem Sanitätshaus und einer Tagespflege der Diakonie.

Hoher Preise sind ein Grund

Am Donnerstagnachmittag waren nun aber die beiden Investoren der extra gegründeten Fangelturm GbR in Malchin und überbrachten die Nachricht, die man im Rathaus bereits befürchtet hatte. Das Teichberg–Projekt ist auf Eis gelegt, wie Bürgermeister Axel Müller (CDU) nach dem Treffen mit den Investoren erklärte.

Hohe Baupreise, die Inflation und die gestiegenen Kreditzinsen würden die Investition, die einmal mit einem Umfang in Höhe von fünf Millionen Euro angegeben war, erst einmal unmöglich machen. „Was die Mietkosten in dieser Situation angeht, lässt sich das Vorhaben derzeit nicht an den Markt bringen“, sagt der Bürgermeister. Ganz aufgegeben habe die Fangelturm–Gesellschaft das Vorhaben aber noch nicht. „Wir hoffen, dass sich die Rahmenbedingungen doch noch wieder ändern“, so Axel Müller.

Unmut nach Verzögerungen?

Für das Wohn– und Geschäftshaus läge bisher auch noch keine Baugenehmigung vor, worüber sich die Investoren ziemlich geärgert hätten. Der Seenplatte–Landkreis habe am Brandschutz–Gutachten noch etwas auszusetzen, sagt der Bürgermeister. Diese Verzögerungen haben möglicherweise mit dazu beigetragen, dass der Teichberg–Bau nun erst einmal wieder abgesetzt ist. Denn in der Zwischenzeit hätten sich nun auch die Förderbedingungen geändert.

Sanitätshaus macht Sorge

Ob aus dem Bau wirklich noch einmal etwas wird, ist ziemlich ungewiss. Im Rathaus ist die Sorge groß, dass das Sanitätshaus, das aus der Pastinakelstraße in größere Räumlichkeiten umziehen wollte und in dem Neubau der Hauptmieter gewesen wäre, nun abspringen könnte. Der Chef des Hauses war am Freitag wegen eines Messebesuches nicht zu erreichen. Bürgermeister Müller kündigte an, er wolle nun möglichst rasch mit dem Sanitätshaus in Verbindung treten.

Ähnlich wie das Nord– und Südquartier gegenüber dem Marktplatz war die ursprüngliche Bebauung des Teichbergs durch den Stadtbrand 1945 komplett zerstört worden. Die zu DDR–Zeiten errichtete Kaufhalle galt dann nach der Wende als ein städtebaulicher Missstand erster Güte und wurde deshalb 2004 abgerissen.