StartseiteRegionalMecklenburgische SchweizKann Malchin sein Kino doch noch retten?

Vor der Versteigerung

Kann Malchin sein Kino doch noch retten?

Malchin / Lesedauer: 2 min

Die Versteigerung der Filmbühne ist nun doch noch Thema in der Stadtpolitik geworden. Sollte Malchin mitbieten oder gibt es andere Chancen, dem Filmtheater eine Zukunft zu geben?
Veröffentlicht:17.11.2023, 18:07

Von:
  • Torsten Bengelsdorf
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Es bleibt dabei: Wenn am 30. November Malchins Filmbühne in Rostock versteigert wird, dann ist die Stadt Malchin nicht mit dabei. Die Stadt wird sich an der Auktion nicht beteiligen. Darauf hat sich in dieser Woche der Hauptausschuss verständigt, der in Malchin hinter verschlossenen Türen tagt. Immerhin haben die Ausschussmitglieder das Für und Wider abgewogen, wie Bürgermeister Axel Müller (CDU) am Freitag gegenüber dem Nordkurier berichtete. Letztlich habe sich dabei die Ansicht durchgesetzt, dass es nicht Aufgabe der Stadt sein könne, ein Kino oder eine Gaststätte zu betreiben.

Die Stadt hat ein Vorkaufsrecht

Erst vor drei Jahren hatte das Kinogebäude einen neuen Besitzer bekommen, der es nun aus gesundheitlichen Gründen wieder loswerden will. Das Mindestangebot bei der Versteigerung liegt nach Auskunft der Norddeutschen Grundstücksauktion AG bei 468 000 Euro. In Anbetracht der neuwertigen Ausstattungen der beiden Gaststuben und auch der teilweisen Erneuerung der Kinosäle gilt dies als ein relativ moderater Preis.

Auch wenn die Stadt bei der Versteigerung nicht mitbieten will, ganz aus dem Rennen ist sie damit noch längst nicht. Im Innenstadtbereich hat die Stadt nämlich das Vorkaufsrecht und könnte damit einem neuen Eigentümer das Kinogebäude auch gleich wieder abknöpfen. „Das allerdings dann zu dem Preis, der bei der Versteigerung erzielt wurde“, sagt Malchins Bürgermeister. Und für wie viel das Gebäude nun wirklich unter den Hammer kommt, ist noch nicht abzusehen. „Außerdem müssten wir genau begründen, warum das Gebäude für uns als Stadt so wichtig ist“, erklärt Axel Müller.

Einfluss über das Baurecht

Wahrscheinlicher ist aber eine andere Variante. Die Stadt hat nämlich auch über das Baurecht Einfluss auf das Geschehen in der alten „Filmbühne“. Will ein neuer Besitzer dem Haus ein ganz anderes Konzept verpassen ‐ etwa hier Wohnungen einrichten ‐ müsste die Stadt einer solchen Nutzungsänderung zustimmen oder könnte sie gegebenenfalls ablehnen. Anders als etwa bei der alten Post, bei der die Stadtvertreter bereits zweimal einem Umbau zu einer Flüchtlingsunterkunft die Zustimmung verweigerten, könnten sie bei der „Filmbühne“ bessere Aussichten haben, sich durchzusetzen. Der Erhalt eines Kinos könnte die Stadt für das kulturelle Leben als sehr bedeutsam herausstellen. Immerhin hatten sich vor drei Jahren mehr als 4000 Bürger mit ihrer Unterschrift für das Kino eingesetzt.

Dennoch bleibt es ungewiss, ob auf diese Weise Malchins „Filmbühne“ noch gerettet werden kann. Schließlich müsste sich dafür auch noch ein neuer Betreiber finden.