Berufsfindung

Kartoffelfirma setzt auf Nachhaltigkeit

Stavenhagen / Lesedauer: 2 min

Wie aus hauchdünnem Pergamentpapier flockiges Kartoffelpüree wird, das erfuhren Neuntklässler aus Malchin bei einem Besuch im ehemaligen Pfanni-Werk Stavenhagen.
Veröffentlicht:06.04.2022, 16:30

Von:
  • Kirsten Gehrke
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Das Stavenhagener Unternehmen Aviko Rixona verarbeitet jährlich rund 150 000 Tonnen Kartoffeln zu rund 40 000 Tonnen Püree. Jetzt will der Kartoffelveredler den Transport wieder vermehrt auf die Schiene verlagern, hieß es bei einem Besuch von Malchiner Marcusschülern. Bei der Produktion achte das Werk auf Nachhaltigkeit. Um den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten, arbeite man nicht mit fossilen Energien, wie Öl und Gas, sondern setze auf Biomasse. Zudem betreibe der Konzern ein internes Energiemanagement und ziehe das Wasser für die Produktion aus drei eigenen Brunnen. Die Kartoffeln kommen aus kontrolliertem Anbau. Vor gut einem Jahr hatte das niederländische Unternehmen das ehemalige Pfanni-Werk in Stavenhagen übernommen.

Durch die einzelnen Produktionsabläufe

Wie aus den Knollen Püree wird, das durften sich Neuntklässler jetzt anschauen. Waldemar Lücke, seit 40 Jahren im Werk, führte die Mädchen und Jungen durch die einzelnen Produktionsabläufe. Möglich wurde dies in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Unternehmensnetzwerk (RUN). So erfuhren die Jugendlichen, dass acht bis zehn verschiedene Kartoffelsorten ganzjährig von umliegenden Landwirtschaftsbetrieben geliefert werden. Diese würden zuerst auf den Gehalt von Zucker, Stärke und Nitrat untersucht. Nachdem die Tüften sich einem Dampfschälverfahren unterzogen haben, kommen sie in den Walzentrockner. „Die Jugendlichen staunten nicht schlecht, als am Ende des Trocknungsvorgangs statt Kartoffelflocken scheinbar hauchdünnes Pergamentpapier aus der Maschine kam, das beim Anfassen in klitzekleine Teile zerfiel“, verriet Katrin Berndt, Koordinatorin des RUN. Im Werk würden hauptsächlich Kartoffelpüree und -knödel mit unterschiedlichen Rezepturen und vielfältigen Größen abgepackt, vom Instant-Becher bis hin zu Großpackungen für Kantinen, so Lücke.

Ausbildung in fünf verschiedenen Berufen

Aviko Rixona sei mit 220 Mitarbeitern nicht nur einer der größten Arbeitgeber der Region, sondern bilde auch in fünf verschiedenen Berufen junge Nachwuchskräfte aus. Allein für die Ausbildung als Fachkraft für Lebensmitteltechnik seien in diesem Jahr vier Lehrstellen zu vergeben. Ob der Besuch die Neuntklässler für ein Praktikum oder eine Lehre begeistern konnte, bleibe abzuwarten, meinte Berndt. „Beeindruckt waren die Mädchen und Jungen jedenfalls.“ In dem neuen Wahlpflichtfach „Berufsorientierung praxisnah“ wollen Marcusschule und Unternehmensnetzwerk Schülern die Berufswahl erleichtern.