Brückenschlag
Klein und Groß Nieköhr gehören wieder zusammen
Groß Nieköhr / Lesedauer: 3 min

Torsten Bengelsdorf
Für die Kinder des „Regenbogenlandes“ war es in den vergangenen Monaten stets ein Erlebnis, über das schmale Provisorium einer Fußgängerbrücke von Groß nach Klein Nieköhr und umgekehrt über die Warbel zu gelangen. Genau ein Jahr lang konnten die Kita-Knirpse Woche für Woche verfolgen, wie zunächst die alte Warbelüberführung abgetragen wurde und dann das neue Brückenbauwerk entstanden ist. Für die Einwohner in Groß und Klein Nieköhr war die Brückenbaustelle dagegen weniger amüsant. Mit dem Auto mussten sie jedesmal einen Umweg über eine der Nachbarbrücken nehmen, um von einem Warbelufer an das andere zu kommen. Ortsunkundige und größere Fahrzeuge waren sogar über Boddin umgeleitet worden.
Ganz offizielle Freigabe
Seit Donnerstag ist diese Zeit nun aber vorbei. Die neue, 650 000 Euro teure Warbelbrücke ist nun auch ganz offiziell für den Verkehr freigegeben. „Wir sind froh, dass der Landkreis Rostock diesen Neubau ermöglicht hat“, erklärte Bürgermeister Birger Ziegler. So häufig kommt es nun nicht vor, dass der Landkreis an seinen Straßen neue Brückenbauwerke errichten lässt. Zwischen Groß und Klein Nieköhr war der Neubau aber dringend nötig. Die alte Warbel-Überquerung stammte noch aus dem Jahr 1940. Bei einer Brückenprüfung war 2017 eine Vielzahl von Schäden aufgefallen. An vielen Stellen war der Beton bereits abgeplatzt, so dass die Bewehrung freilag. Die Brücke war nur einspurig befahrbar und für Fahrzeuge mit einem Gewicht von über zwölf Tonnen gar nicht mehr zugelassen.
Länger als gedacht gewartet
Auf die neue Brücke mit einer Stützweite von elf Metern und einer Fahrbahnbreite von 5,50 Meter haben die Einwohner von Nieköhr länger als gedacht warten müssen. Zunächst war geplant, die Bauarbeiten bereits im November des Vorjahres abzuschließen. Doch den Bauleuten war ein Telekom-Kabel in die Quere gekommen, dann machten massive Regenfälle Probleme, weshalb die Baustelle in eine ungeplante Winterruhe fiel. Mit der Brücke mussten auch die Straßenanschlüsse auf beiden Seiten vom Grund her erneuert und die Fahrbahn angepasst werden. Für zwei gefällte Bäume wurden in der Nähe des Bauwerks drei neue gepflanzt.
Landkreis bereitet derweil nächsten Brücken-Ersatz vor
Die neue Überführung soll mindestens 80 Jahre halten, wie Bauleiter Jens Möller von der Baufirma Jürgen Marten am Donnerstag berichtete. Eine Tonnagebegrenzung gebe es bei dem tiefgegründeten Rahmenbauwerk nicht mehr.
Der Landkreis Rostock bereitet sich nun nach Aussage seines Dezernenten Romuald Bittl auf den nächsten Brückenbau vor. Ende des Jahres soll der Neubau über die Peene im Zuge der Kreisstraße 50 zwischen Alt Sührkow und Groß Markow ausgeschrieben werden, so dass auch hier die alte marode Überführung dann im kommenden Jahr ersetzt werden kann.